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Meine Bytes & ich: Rotkäppchen und das soziale Netz
Roland Schmitt-Raiser
 |  aktualisiert: 16.12.2020 12:30 Uhr

In einer französischen Rotkäppchen-Variante reicht das Mädchen mit dem markanten Umhang dem bösen Wolf ein Bonbon. Er habe Mundgeruch, meint sie und möchte unter diesen Umständen lieber nicht gefressen werden. Verständnisvoll greift der Wolf zu, lutscht den Drops und stirbt jämmerlich an einer Vergiftung. Rotkäppchen kommentiert dessen Verhalten mit dem Wort „naiv!“

Naiv war ich auch, als ich über die sozialen Netzwerke von meinen Lieblingen aus Kultur und Sport informiert werden wollte und deren Fanseite in die Liste meiner „Gefällt- mir“-Angaben einreihte. Irgendwie hoffte ich, mehr von ihnen zu erfahren, ohne dieses Mehr wirklich beschreiben zu können.

Aber was bekomme ich? Werbung in eigener Sache! Der neue Film, das Album, das Buch, das neue Produkt, für das der Promi wirbt. Meistens sogar in mehreren Sprachen. Gut, auch das sind Informationen, die durchaus interessant sein können. Aber in einem sozialen Netzwerk hoffte ich doch eher auf ein paar persönliche Erlebnisse, Fotos oder Details aus dem Leben des geschätzten Prominenten. Und was lernen wir daraus? Nicht jedes Bonbon hilft gegen Mundgeruch!

 
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