Was wir diese Woche, also der 19. Kalenderwoche des Jahres 2015, die von Montag, 4. Mai, bis Sonntag, 10. Mai dauert, zu tun gedenken angesichts der tatsächlichen Tatsache, dass wir mit dieser Rubrik mittels informativer Information und unterhaltsamer Unterhaltung unter besonderer Berücksichtigung, dass Letztere im Optimalfall zu einer leichten Belustigung des Lesers führt, wahlweise aber auch die Gefahr extremer Genervtheit über unplausible Wortfolgen oder fehlende Sinnhaftigkeit birgt, zumindest den mentalen Einstieg in den turnusgemäß anstehenden Sieben-Tage-Ablauf erleichtern wollen?
Wie aus den vorangegangenen Zeilen für jedermann und jederfrau unschwer zu lesen ist, wollen wir es uns ausnahmsweise nicht einfach machen, sondern die Dinge mal richtig kompliziert und verklausuliert, möglicherweise in Teilen spekulierend, artikulieren. Soweit alles klar? Wenn ja, dann können Sie beruhigt am 5. Juli beim Bürgerentscheid in die Wahlkabine gehen, wenn die Stadträte wegen notorischer Ratlosigkeit uns nur diese kleine Frage auf dem Stimmzettel stellen:
„Sind Sie für eine städtebauliche Neugestaltung des Mozartareals verbunden mit dem Kardinal-Faulhaber-Platz durch die Schaffung neuer Flächen für Einzelhandel und Hotel, attraktives Wohnen in der Innenstadt, einer neuen Tiefgarage und wahlweise Teilerhalt oder Neubau des Gebäudeteiles an der Hofstraße/Maxstraße mit einer gemischt kulturellen und wirtschaftlichen Nutzung sowie einer hochwertigen Verkehrsberuhigung der touristischen Hauptachse Dom-Residenz unter Rücksichtnahme auf das Unesco-Weltkulturerbe?“
Ein geniales Beispiel, wie es Politiker immer wieder schaffen, selbst hochkomplexe Dinge ohne Punkt und Komma auf das Fragezeichen zu bringen. Die Gegenfrage der Bürgerinitiative, die die Mozartschule – ja, um die geht's, falls das noch keiner verstanden hat – erhalten will, ist übrigens ähnlich verständlich formuliert – ohne Punkt und Komma und sogar noch mit vierstelligen Flurnummern garniert.
Bevor Sie sich jetzt gleich beim VHS-Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ anmelden, warten Sie erst mal ab. Grünen-Stadtrat Michael Gerr hat nämlich die abstruse Vorstellung, dass die Bürger wissen sollten, worüber sie abstimmen. Deshalb hat er beantragt, den Text des Ratsbegehrens noch einfacher zu formulieren. Jetzt versucht man im Rathaus angeblich, die alles entscheidende Frage verständlich zu übersetzen.
Wir wissen noch nicht, was dabei rauskommt, hätten aber schon mal einen Vorschlag: „Sind Sie auch dafür, dass wir irgendwas tolles mit dem Mozart-Areal machen und die Platzverschwendung mit dem Faulhaber-Platz endlich aufhört?“
Die weitere Anregung von Gerr, den Text durch Bilder zu vereinfachen, dürfte allein daran scheitern, dass ein etwa 73-seitiges Bilderbuch bis 5. Juli einfach nicht zu malen ist. Auch hierzu ein Vorschlag: Einfach ein Bild von einem Bahnhof auf den Stimmzettel. Bahnhof, das versteht doch jeder.