Es ist schon mein zweiter Besuch bei ihr nach meinem Schuljahr im Ausland. Es ist sehr schön, dass sich für mich dort nichts geändert hat: Schon nach ein paar Tagen ist es so, als wäre ich nie weg gewesen.

In meiner zweiten Woche in Uruguay hat mich eine Freundin nach Punta del Este eingeladen. Das ist eine Stadt am Meer mit knapp 20 000 Einwohnern. Sie liegt am südlichsten Punkt von Uruguay und wird jedes Jahr in der Hauptsaison von Mitte Dezember bis Mitte März von Tausenden Touristen, vor allem Argentiniern, besucht.

In diesem Jahr waren es aber nicht ganz so viele Touristen, weil die argentinische Regierung starke Beschränkungen festgelegt hat. Die Argentinier müssen auch, wenn sie im Ausland mit Kreditkarte zahlen, 15 Prozent mehr zahlen. So versucht die Regierung von Argentinien die Argentinier in ihrem Land zu halten, damit die dort ihren Sommerurlaub an den kleinen und überfüllten Stränden verbringen.

Auch wenn viele Uruguayos froh sind, nicht mehr so viele Argentinier um sich zu haben – die beiden Länder hegen wenig Sympathie für einander –, schadet das Fernbleiben der Argentinier dem Tourismus in Uruguay. Die uruguayischen Touristen können an dem neuen Gesetz der Argentinier jedoch nur wenig Negatives finden. Im Gegenteil: Die Strände sind nicht mehr so überfüllt, und ich konnte dort mit der Familie meiner Freundin ein paar schöne Tage verbringen.

Inzwischen bin ich wieder zurück in Cali und kann mich mit neuer Kraft meinen Aufgaben widmen.

Stefanie Bötsch, 18, aus Gramschatz bei Würzburg macht ein Freiwilliges Soziales Jahr in Kolumbien.