Abseits des Parketts
Warme Worte vom Hallensprecher, herzlicher Applaus der Frankfurter Zuschauer, mit dem sie bei der Mannschaftsvorstellung Baskets-Neuzugang Jimmy McKinney begrüßten. „Ich habe versucht, mich auf das Spiel zu konzentrieren. Aber es war schwer für mich, meine Emotionen im Zaun zu halten“, gestand der 29-Jährige nach der Partie. Von 2006 bis Frühjahr dieses Jahres war der US-Amerikaner für die Skyliners auf Korbjagd gegangen, war Publikumsliebling und nach dem Karriere-Ende von Kapitän und Ex-Nationalspieler Pascal Roller auch Identifikationsfigur bei den Hessen.
Des Geldes wegen, lancierten im Vorfeld der Partie die örtlichen Medien, war McKinney nach sechs Jahren nun mainaufwärts nach Würzburg gewechselt. Doch neben den finanziellen Aspekten war dem Flügelspieler auch eine mittelfristige Perspektive wichtig. Die Baskets boten ihm einen Zwei-Jahres-Vertrag an – ein nicht unbedeutender Aspekt für den Vater eines vierjährigen Sohnes. „Klar hat das auch eine Rolle gespielt“, bestätigte McKinney. In Frankfurt dagegen hatte der 1,92 Meter große Flügelspieler in der Saison 2010/11 sogar drei Kurzzeitverträge erhalten – Wertschätzung für einen langjährigen Leistungsträger sieht anders aus.
Doch solche „try-out“-Kontrakte sind in der Stadt der Banken und des Geldes inzwischen an der Tagesordnung. Nach den Rückzügen der ehemals namensgebenden Hauptsponsoren Opel oder Deutsche Bank müssen die Frankfurter den Gürtel enger schnallen, auch wenn mit der Frankfurter Flughafengesellschaft Fraport zumindest dem Namen nach wieder ein potenter Geldgeber Name und Trikot des Klubs ziert. Die Import-Spieler Alexander Franklin und Anthony Jones mussten, mit Zwei-Wochen-Verträgen ausgestattet, bereits nach der Vorbereitung wieder ihre Koffer packen. Das aktuell zum Kader gehörende US-Trio mit Johnathan Jones, Dion Dowell und dem gegen Würzburg verletzt fehlenden Ted Scott hat nur Vertrag bis Januar 2013. Eine Ungewissheit, die Jimmy McKinney in Würzburg nun erspart bleibt.
ONLINE-TIPP
Bilder vom Würzburger Sieg in Frankfurt sowie den Liveticker zum Nachlesen finden Sie unter www.mainpost.de/baskets