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Basketball: Zweite Bundesliga ProA
Max Ugrai hat noch viel vor
„Vom Niveau her ist die ProA für mich sicher optimal“: Eigengewächs Max Ugrai hat den Sprung aus der Jugend in die Profi-Mannschaft der s.Oliver Baskets erfolgreich gemeistert.
Foto: Fabian Frühwirth | „Vom Niveau her ist die ProA für mich sicher optimal“: Eigengewächs Max Ugrai hat den Sprung aus der Jugend in die Profi-Mannschaft der s.Oliver Baskets erfolgreich gemeistert.
Stefan Mantel
 |  aktualisiert: 27.04.2023 02:20 Uhr

Es zwickt ein wenig. Das linke Bein bereitet seit geraumer Zeit Probleme. Oberhalb der linken Wade hat sich Wasser im Knochen angesammelt, eine leichte Schwellung ist erkennbar. „Woher es genau kommt, ist nicht so ganz klar“, sagt Max Ugrai, nimmt die Verletzung aber mit einem gelassenen Schulterzucken hin. „Ich bin auf dem Weg der Besserung. Anfangs der Woche trainiere ich etwas reduzierter, aber ansonsten bin ich normal im Rhythmus.“

Das Ödem ist die erste langwierigere Verletzung in der noch jungen Karriere des 19-Jährigen, der sämtliche Jugendmannschaften der s.Oliver Baskets Akademie ab der U14 durchlief und seit dieser Saison fester Bestandteil im Kader der Zweitligisten ist. Das bedeutet zweimal Training am Tag, dazu häufig die Doppelbelastung an den Wochenenden mit Einsätzen in der ProA und beim TGW-Farmteam in der ProB. Vermutlich eine Ursache für die derzeitigen Verletzungsprobleme. Natürlich spüre ich die Umstellung gegenüber letztem Jahr. Da saß ich vormittags noch in der Schule“, sagt der 2014er-Abiturient (Schnitt 2,2) des Deutschhaus-Gymnasiums, dessen Konzentration bis zur vollständigen Genesung in Rücksprache mit den Baskets-Mannschaftsärzten auf der ProA liegt. „Die Play-offs rücken langsam näher, da will ich kein Risiko eingehen,“ sagt Ugrai, der bereits vergangene Saison zum Erstliga-Kader zählte, dort aber nur selten zum Zug kam. „Da war ich der zwölfte Mann und stand oft am Rand. Jetzt bin ich fester Bestandteil des Teams und sehr zufrieden mit meiner Rolle“, Denn Ugrai dürfte – zumindest mit Blick auf die persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten – wohl der größte Profiteur vom Würzburger Abstieg in die zweite Liga gewesen sein. „Vom Niveau her ist die ProA für mich sicher optimal“, pflichtet der Flügelspieler bei.

Über 18 Minuten steht der gebürtige Heckfelder (Main-Tauber-Kreis) nun bei der „Mission Wiederaufstieg“ durchschnittlich auf dem Parkett und erzielt 4,1 Punkte und 2,9 Rebounds pro Partie. Seine bislang beste Partie im Baskets-Dress absolvierte er beim Hinspiel-Sieg der Würzburger in Gießen: Nicht nur, dass er Ende Dezember vier seiner fünf Drei-Punkte-Versuche versenkte. Zudem stand Ugrai im vierten Viertel auf dem Parkett, als die Partie auf des Messers Schneide stand. „Das war auf jeden Fall etwas Besonderes, in dieser wichtigen Phase der Partie das Vertrauen vom Coach geschenkt zu bekommen. Das sind schließlich die Begegnungen, in denen du am meisten lernst und gerade als junger Spieler wächst.“

Für die Zukunft hat der 2,01-Meter-Mann, der bei den s.Oliver Baskets einen Ein-Jahres-Vertrag mit Option auf die kommende Saison besitzt, ehrgeizige Pläne: „Ich möchte, in Würzburg oder anderswo, noch weiter nach oben kommen und eine wichtige Rolle übernehmen. Das ist mein Anspruch.“ Wohl kein unrealistisches Ziel. Immerhin gilt Ugrai als einer der besten deutschen Korbjäger seiner Altersklasse, war zuletzt Vize-Kapitän der U-20-Nationalmannschaft und wurde 2013 zum „wertvollsten Spieler“ beim All-Star-Spiel der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga gewählt. Und ein Vorbild für den weiteren Werdegang gibt es auch: „Von seiner Arbeitseinstellung und Bodenständigkeit ganz sicher Maxi Kleber. Er hat mir letzte Saison enorm geholfen und viele Tipps gegeben.“

s.Oliver Baskets – Gießen 46ers (Samstag, 19 Uhr, s.Oliver Arena)

Das Beste kommt zum Schluss: Im vierten Heimspiel binnen 21 Tagen empfangen die in dieser Saison zuhause bislang ungeschlagenen s.Oliver Baskets Würzburg (1./38:4) mit den Gießen 46ers (2./30:12) den direkten Verfolger. Die Mittelhessen sind statistisch gesehen das defensivstärkste Team der Liga, kassieren im Schnitt nur 68,9 Punkte pro Partie. Nicht nur deshalb erwartet Baskets-Cheftrainer Doug Spradlley eine wie im Hinspiel hart umkämpfte Partie: „Beide Mannschaften sind sehr ausgeglichen. Das Team mit der besseren Tagesform wird gewinnen. Aber wir wollen natürlich unsere weiße Heim-Weste behalten.“

Für das Top-Spiel gegen Gießen gibt es noch 280 Karten (Stand Freitagmittag) im Online-Shop auf der Homepage (www.soliver-baskets.de/tickets) und bis Samstag 16 Uhr bei „baller's planet“ (Karmelitenstraße). Die Abendkasse öffnet um 17.30 Uhr. Zudem wird die Partie live im Internet auf der Klub-Homepage sowie auf sportdeutschland.tv übertragen. Kommentatoren sind Main-Post-Redakteur Fabian Frühwirth und Ole Wendt.

 
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