„Krass, Adrenalin pur, unglaublich . . .“ Der frisch gebackene deutsche Diskus-Jugendmeister Markus Schwerdtfeger findet kaum Worte für das in Halle Erlebte. Der Günterslebener erfüllte sich mit dem Gewinn der Goldmedaille einen Traum. „Ich hatte zwar auf eine Medaille, vielleicht auch ein wenig auf den Titel gehofft, aber dass alles so perfekt laufen würde, damit hatte ich nicht gerechnet“, sagt Schwerdtfeger über den Wettkampf, der von Anfang an vielversprechend für ihn lief. Gleich im ersten Wurf schleuderte der Gymnasiast das 1,75 Kilogramm schwere Sportgerät auf die neue persönliche Bestmarke von 55,13 Metern. Es folgten drei weitere starke Würfe, wobei sich der 19-Jährige sich im dritten Versuch auf die Siegesweite von 55,35 Meter steigern konnte. „Mit drei meiner insgesamt sechs Versuche hätte ich an diesem Tag die Konkurrenz für mich entschieden“, freut sich der Athlet, der für das LAZ Kreis Würzburg startet.
Mit der deutlichen Steigerung seiner bisherigen Bestmarke meldet der groß gewachsene Athlet auch Ambitionen für ein internationales Großereignis im Sommer an: Die U-20-Junioren-Europameisterschaften. „Die Norm ist jetzt gerade noch 70 Zentimeter entfernt. Das sollte im Sommer zu packen sein“, gibt er sich optimistisch. Wie es sich anfühlt in den Nationalfarben zu starten, darf der deutsche Jugendmeister jedoch bereits Anfang März erfahren. Der DLV nominierte ihn für den Ländervergleich der unter 20-Jährigen in Ancona. „Darauf freue ich mich wahnsinnig. Am 20. geht die Nationalkleidung mit der Post raus und wenig später geht es mit dem Flugzeug ab zu meinem ersten internationalen Einsatz“, beschreibt das Wurftalent seine Vorfreude auf diesen Höhepunkt seiner Wintersaison.
Auch Schwerdtfegers Trainer Hans-Peter Werner, der in seiner Talentschmiede mit Junioreneuropameisterin Kristina Gehrig, U-18-WM-Teilnehmer Patrick Werner und dem mehrfachen bayerischen Diskusmeister Joschua Deckert bereits erfolgsverwöhnt ist, freute sich über den Erfolg. Auch er traut dem ehrgeizigen Schüler, der das Gymnasium Veitshöchheim besucht die Normerfüllung im Sommer zu, auch wenn für den Gymnasiast mit dem anstehenden Abitur und dem sportlichen Großereignis eine harte Doppelbelastung bevor steht. „Ich mache mir darüber keine Gedanken. Das wird schon zu schaffen sein“, sieht Schwerdtfeger der Doppelbelastung recht gelassen entgegen. Genug Rückenwind durch den Titelgewinn hat er ja schließlich im Gepäck.
Nicht ganz so rund lief es in Halle für Hochspringer Manuel Marko. Der LAZ-Athlet, der wie Schwerdtfeger aus Güntersleben stammt, blieb in Sachsen hinter seinen bisher gezeigten Leistungen zurück und belegte mit 1,90 Metern einen für ihn enttäuschenden 13. Platz. Seine Konzentration gilt nun der Sommersaison. „Mir fehlen im Winter einfach die Sprünge, die ich bräuchte, um Sicherheit zu gewinnen. Wenn dann auch noch müde Beine dazu kommen, läuft es eben nicht rund“, erklärt Marko sein Abschneiden.