
19.45 Uhr. Angekommen im Studio. „Cool, dass ihr so dermaßen geil drauf seid“, ruft der RTL-Einpeitscher ins Mikro. Er soll das Publikum vor Sendungsbeginn in Stimmung bringen. Das DSDS-Studio ähnelt einer in Blau getunkten Zirkusmanege. In das Halbrund der Sitzplätze passen 1300 Leute. 63 Euro verlangt RTL auf der Senderwebseite für ein Ticket, 36 für einen „sichteingeschränkten“ Platz. Siggi Dreikluft und seine Fankameraden haben weniger bezahlt: Ihre Tickets hat Maria Voskania direkt als Unterstützertickets geordert.
Voskania singt an Startnummer 09. Imposante Plasma-Bildschirme bilden das Bühnenbild. Nur Fernsehzuschauer bekommen bei ihrem „I'm Outta Love“ von Anastacia digital eingeblendete Stahlketten zu sehen. Der Studiozuschauer wundert sich über die Schlichtheit der Bühne. Ebenso scheint der Klang im Studio nicht auf Konzertniveau: Die Auftritte eingeblendet im Schnelldurchlauf kurz vor der Entscheidungs-Verkündung klingen deutlich besser als zuvor live. „Ich habe das Publikum während des Auftritts gar nicht gehört“, sagt Voskania nach der Sendung. Die Kopfhörer führen nur die Lautsprecherklänge in ihre Ohren.