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MAINBERG
Mainberg: Noch ist nichts spruchreif
Bröckelndes Denkmal: Schloss Mainberg ist derzeit Thema intensiver –  und vertraulicher – Gespräche mit vielen Beteiligten.
Foto: Martina Müller | Bröckelndes Denkmal: Schloss Mainberg ist derzeit Thema intensiver – und vertraulicher – Gespräche mit vielen Beteiligten.
Von unserem Redaktionsmitglied Mathias Wiedemann
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:24 Uhr

Ganz so schnell wird es wohl nicht gehen. Am Freitag hatte die Grünen-Abgeordnete Ulrike Gote nach der Sitzung des Landesdenkmalrats noch gute Nachrichten für Schloss Mainberg: Mit dem Mittel der Ersatzvornahme, so zitierte die Politikerin den Stellvertretenden Generalkonservator, sollen nun Notsicherungen und erste Untersuchungen in die Wege geleitet werden.

Thomas Zweiböhmer, Sachgebietsleiter Hochbauamt am Landratsamt und damit Vertreter der Unteren Denkmalschutzbehörde, kann sich durchaus vorstellen, dass sich in nächster Zeit etwas bewegt: „Schloss Mainberg ist ein herausragendes Denkmal, da wird man vieles machbar machen.“

Spruchreif seien derzeit aber noch keinerlei konkrete Maßnahmen. Es fänden weiterhin Gespräche mit allerhand Beteiligten statt, darunter Gemeinde, Landkreis, Landesamt und Wissenschaftsministerium. Wer genau mit am Tisch sitzt, wollte Zweiböhmer aber nicht sagen.

Ende Februar hatte sich Innenstaatssekretär Gerhard Eck zu Wort gemeldet und angekündigt, dass das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege die Voruntersuchungen für Vor- und Hauptburg des Schlosses Mainberg finanzieren und durch ein erfahrenes Architekturbüro durchführen lassen werde.

Die Forderung nach einer Ersatzvornahme – also einem Eingreifen der öffentlichen Hand – war in letzter Zeit immer wieder erhoben worden. Zweiböhmer stellt klar: Das Bayerische Denkmalgesetz kennt – im Gegensatz zum Verwaltungsrecht – dieses Mittel gar nicht.

Es gebe aber die so genannte Unmittelbare Maßnahme. Sie kann ausschließlich für Notsicherungen angewendet werden und nur dann, wenn ein Eigentümer eines Denkmals seinen – zumutbaren – Pflichten zu Instandhaltung oder -setzung nicht nachkommt und er eine vorhergehende Verpflichtungsanordnung ignoriert hat.

Die Zumutbarkeit muss vor jedem Schritt geprüft werden. Das heißt, es muss ermittelt werden, was die Arbeiten kosten würden und wie stark sie den Eigentümer belasten würden. Welcher Weg nun für Mainberg angestrebt wird, unterliegt noch der Vertraulichkeit. Zweiböhmer ist optimistisch, sagt er: „Man ist auf einem guten Weg, um Lösungen zu finden, die zum Erhalt des Denkmals beitragen.“

Vom Tisch ist offenbar ein Bauprojekt, das die Eigentümerin des Schlosses, Renate Ludwig, im Januar vorgestellt hatte: eine zweigeschossige Tiefgarage, in den Hang unterhalb der Vorburg von Schloss Mainberg gebaut, darüber zwei bis drei Neubauten mit rund 20 Eigentumswohnungen. Laut Zweiböhmer haben sich sowohl Gemeinde Schonungen als auch Denkmalschutzbehörden gegen das Vorhaben ausgesprochen.

 
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