
Man kann sein Herz gegen Elend panzern. Oder sich berühren lassen und tätig werden. Wie viele Menschen aus und um Würzburg sich für Letzteres entschieden haben, begeistert Max Schmid vom Würzburger Verein „Corazones por America Latina“ (COPAL). „Vor allem dank vieler Spenden von Main Post-Lesern konnten wir in nur sechs Wochen 10 000 Euro für ein Ultraschallgerät für den Einsatz im Indianerreservat Talamanca in Costa Rica sammeln“, schwärmt er.
Costa Rica, das ist das Land, woher die Papayas, Bananen und Ananas aus dem Supermarkt kommen. Die meisten Menschen aus der Region verbinden darüber hinaus nicht viel mehr mit dem zentralamerikanischen Staat. Dies änderte sich in den letzten Monaten durch den Arzt Dr. Guillermo Cubillo, der an der Würzburger Universitätsklinik ein freiwilliges Praktikum ableistete. Zusammen mit COPAL trat er an die Öffentlichkeit, um auf die prekäre Gesundheitssituation im Indianerreservat Talamanca in Costa Rica aufmerksam zu machen. Eindringlich stellte er dar, wie vielen krebskranken Indianern er durch ein mobiles Ultraschallgerät das Leben retten könnte.
Krebserkrankungen sind im Reservat weitverbreitet. Bisher mussten Betroffene jedoch bis zu zwei Jahre auf eine Ultraschalluntersuchung warten. Das bedeutete für viele Indianer das Todesurteil. In der Gesundheitsstation, in der Guillermo Cubillo arbeitet, war bislang nur eine eingeschränkte medizinische Versorgung möglich. Der 36-jährige Arzt konnte seinen Patienten Blut abnehmen, mit dem Stethoskop Lungen abhören und ein EKG anfertigen. Für aufwendigere Untersuchungen musste er die Kranken in eine größere Klinik überweisen. Mit dem neuen Gerät kann er endlich vor Ort eindeutige Tumordiagnosen erstellen und eine prompte Behandlung einleiten.
COPAL steht für „Corazones por America Latina“ und heißt übersetzt „Herzen für Lateinamerika“. Der Verein möchte Menschen in Lateinamerika Chancen eröffnen, ihr Leben frei von Hunger und Not selbst zu gestalten. COPAL entstand aus einer christlichen Motivation heraus, wobei die Mitgliedschaft allen Interessierten offen steht. Vereinsziel ist es auch weiterhin, den Arzt Guillermo Cubillo zu unterstützen.
Spenden für weiteres medizinisches Equipment, das Cubillo dringend benötigt, können auf das Konto Nr. 47359757 bei der Sparkasse Mainfranken Würzburg (BLZ 790 500 00) eingezahlt werden.