
Eine Medaille war das erklärte Ziel von Florettfechterin Leonie Ebert (FC Tauberbischofsheim) bei der Kadetten-Europameisterschaft im slowenischen Maribor. Am Ende strahlte die Würzburgerin über Gold: Die Schülerin des Deutschhaus-Gymnasiums gehörte zu den Favoritinnen. „Es war aber keinesfalls ein Selbstläufer“, so Delegationsleiter Walter Steegmüller: „Sie hat sich die Goldmedaille hart erkämpft. Diese war Lohn ihres Fleißes.“ Die FC-Athletin sah es so: „Ich war eigentlich gut vorbereitet. Ich wollte unbedingt eine Medaille holen und bin deswegen auch mit ein bisschen zu viel Stress in den Wettkampf gestartet.“
Trotzdem legte sie eine makellose Rundenphase hin – ebenso wie Sophia Werner vom OSC Berlin. Mit starken Leistungen kämpften sich die beiden ins Halbfinale. Dort trafen die Landsfrauen aufeinander, es entwickelte sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Gefecht. „Das Halbfinale war Dramatik pur. Man hat gemerkt, dass sich beide kennen. Während des gesamten Gefechts glichen sie immer wieder Rückstände aus“, sagte Steegmüller. Beim Stand von 13:13 setzte die 15-jährige Würzburgerin im „sudden death“ den entscheidenden Treffer und verwies die Berlinerin auf Platz drei. „Ich war danach sehr erleichtert. Das war das psychologisch schwierigste Gefecht“, zollte Ebert ihrer Konkurrentin Respekt. Deutlicher war der Ausgang im Finale gegen Marta Martyanova (Russland). Nach anfänglichem Rückstand siegte Ebert mit einem fulminanten Endspurt 15:8. „Das war natürlich sehr, sehr schön. Ich habe das am Anfang des Tages gar nicht erwartet, weil ich nicht mit der besten Leistung gestartet bin. So wirklich realisiert habe ich es auch noch nicht, dass ich nun Europameisterin bin“, sagte Ebert.