Nikon 1: zwischen den Formaten
Die Nikon 1 ist auf den ersten Blick wie eine Traumfrau: Schön anzusehen, smart und leicht zu handhaben. Auf den zweiten Blick ist sie auch teuer, unflexibel und auf einer Art Selbstfindungstrip zwischen Kompaktkamera und Spiegelreflex. Singles versuchen Ihr Glück, bereits Vergebene lassen die Finger davon.
Die Nikon 1 ist eine Systemkamera. Das ist der Zwischenschritt zwischen Kompaktkamera und Spiegelreflex. Sie dient als handlicher Ersatz zu größeren Spiegelreflexkameras, wenn es mal in den Urlaub oder zu einem besonderen Event geht. So müssen Hobbyfotografen nicht immer die riesige Fototasche mit sich herum schleppen, um unterwegs aus dem Stehgreif anspruchsvolle Bilder zu schießen, die eine kompaktere Version nicht leisten kann.
Angenommen erwähnter Urlaub findet in der Hauptstadt der schönen unterfränkischen Lande statt. (Wer sich gerade den Schädel kratzt und krampfhaft überlegt, hat schon in der Grundschule im Fach Heimat und Sachkunde nicht aufgepasst.) Die Festung am Marienberg passt, vom Mainkai auf Höhe der Neubaustraße fotografiert, in jedem Fall ins Bild. Soweit so gut.
Weitwinkel statt Tele
Das Käppele stellt schon eine schwerere Aufgabe dar, hier wäre eine schöne Zoomfunktion von Vorteil – über die das mitgelieferte Objektiv nicht verfügt. Denn die Brennweite ist von 10 bis 30 Millimeter begrenzt und damit eher ein Fall für den Weitwinkel. Um dem Manko fehlender Vergrößerung Herr zu werden, müssen Hobbyfotografen ein neues Objektiv bestellen. Jenes Teleobjektiv verfügt über eine Brennweite von 30 bis 100 Millimeter und kostet rund 200 Euro.
Wer nun an den eigenen Schrank mit dem Technik Krimskrams rennen will, um ein Nikon-Tele hervorzukramen, kann sich den Weg sparen. Aufsätze, die sie für digitale Spiegelreflexkameras wie die Nikon D3000 verwendet haben, passen nicht in das Gewinde des Objektivsockels. Hierzu ist ein zusätzlicher Adapter vonnöten, der „schlanke“ 150 Euro kostet. Die Ersparnis im Gegensatz zum Teleobjektiv ist somit gering. Mancher würde behaupten, nicht zu sparen, sondern zusätzlich Geld ausgeben zu müssen. Auch ein guter Punkt, kommt – wie bei den Bildern von Käppele und Marienberg – auf die Perspektive an.
Unscharfe Bilder durch fehlenden Sucher
Schon beim Ablichten der ersten Motive fällt auf, dass die Kamera keinen Sucher aufweist. Das kleine Fensterchen, durch das der Nutzer blickt, um so den gewünschten Bildausschnitt anzuvisieren, fehlt einfach. Der Kamerainterne Bildschirm soll den fehlenden Sucher vergessen machen. Allerdings fallen dem Nutzer auf der Anzeige, die 8,2 cm in der Diagonale misst, oft kleinere Unschärfen nicht auf, die dann erst auf dem eigenen PC Bildschirm sichtbar werden. Das kann im schlimmsten Fall eine ganze Bilderserie ruinieren. Besonders blöd, wenn man alle Urlaubsfotos für den Papierkorb geknipst hat .
Deshalb sollte man genau kontrollieren auf welchen Bereich die Kamera gerade fokussiert. Wenn der Nutzer den Auslöser leicht drückt, wählt der Kameracomputer einen Teil des Bildes aus, der maßgeblich für die Schärfeeinstellung des Fotos ist. Dieser Bereich wird durch grüne Rechtecke markiert, die bei Betätigung des Auslösers auf dem Bildschirm aufleuchten.
Gute Bilder bei ausreichenden Lichtverhältnissen
Auch sollten Benutzer auf die Lichtverhältnisse achten. Vor allem, wenn Sie in freier Wildbahn knipsen. Hier nutzt der Interne Blitz der Kamera nichts. Ist die Umgebung ausreichend hell ausgeleuchtet, dann sind die Ergebnisse, die die Nikon 1 liefert entsprechend ordentlich. Nun werden auch die Unterschiede zur digitalen Spiegelreflexkamera deutlich.
Blendeneinstellung oder gar die Belichtungszeit darf der User nicht einstellen. Das ist offen gesagt ziemlich sinnlos. Denn dann reduzieren sich die Gestaltungsmöglichkeiten auf bloßes Knipsen. Die Serienbildfunktion entbehrt nun jeglichen Nutzen. Denn ohne die nötige Einstellung der Belichtungszeit verschwimmen Bewegungen. Und genau bewegte Motive eignen sich hervorragend für ein Serienbild.
Um den Verkauf etwas anzukurbeln, warb der Hersteller mit einer 50 Euro Rabattaktion. Dazu musste der Kunde allerdings den Karton zerschneiden, da der Original Barcode gefordert wurde, um den Rabatt zu erhalten. Mit Zerschneiden des Kartons, erlosch aber die Umtauschgarantie beim Händler vor Ort. So musste das Gerät direkt an der Hersteller geschickt werden. Mehrere Wochen Wartezeit anstatt eines sofortigen Umtauschs waren die Folge.
Momentan kostet die Nikon 1 rund 330 bis 600 Euro. Potenzielle Käufer sollten die Augen nach Sonderangeboten offen halten.
Fazit: Für Neulinge OK
Alles in Allem ist es nicht klar ersichtlich, weshalb Hobbyfotografen die Nikon 1 wählen sollten. Als Systemkamera zwischen Kompakt und Spiegelreflex angesiedelt, bietet sie nur den Vorteil auswechselbarer Objektive gegenüber der Kompaktkamera sowie die erhöhte Handlichkeit gegenüber der Spiegelreflex. Wer noch gar keine Kamera hat, kann hier zugreifen, Besitzer einer Kompakt- oder Spiegelreflexkamera sollten Abstand nehmen. Sie werden durch den Kauf nichts dazu gewinnen.
Angenommen erwähnter Urlaub findet in der Hauptstadt der schönen unterfränkischen Lande statt. (Wer sich gerade den Schädel kratzt und krampfhaft überlegt, hat schon in der Grundschule im Fach Heimat und Sachkunde nicht aufgepasst.) Die Festung am Marienberg passt, vom Mainkai auf Höhe der Neubaustraße fotografiert, in jedem Fall ins Bild. Soweit so gut.
Weitwinkel statt Tele
Das Käppele stellt schon eine schwerere Aufgabe dar, hier wäre eine schöne Zoomfunktion von Vorteil – über die das mitgelieferte Objektiv nicht verfügt. Denn die Brennweite ist von 10 bis 30 Millimeter begrenzt und damit eher ein Fall für den Weitwinkel. Um dem Manko fehlender Vergrößerung Herr zu werden, müssen Hobbyfotografen ein neues Objektiv bestellen. Jenes Teleobjektiv verfügt über eine Brennweite von 30 bis 100 Millimeter und kostet rund 200 Euro.
Wer nun an den eigenen Schrank mit dem Technik Krimskrams rennen will, um ein Nikon-Tele hervorzukramen, kann sich den Weg sparen. Aufsätze, die sie für digitale Spiegelreflexkameras wie die Nikon D3000 verwendet haben, passen nicht in das Gewinde des Objektivsockels. Hierzu ist ein zusätzlicher Adapter vonnöten, der „schlanke“ 150 Euro kostet. Die Ersparnis im Gegensatz zum Teleobjektiv ist somit gering. Mancher würde behaupten, nicht zu sparen, sondern zusätzlich Geld ausgeben zu müssen. Auch ein guter Punkt, kommt – wie bei den Bildern von Käppele und Marienberg – auf die Perspektive an.
Unscharfe Bilder durch fehlenden Sucher
Schon beim Ablichten der ersten Motive fällt auf, dass die Kamera keinen Sucher aufweist. Das kleine Fensterchen, durch das der Nutzer blickt, um so den gewünschten Bildausschnitt anzuvisieren, fehlt einfach. Der Kamerainterne Bildschirm soll den fehlenden Sucher vergessen machen. Allerdings fallen dem Nutzer auf der Anzeige, die 8,2 cm in der Diagonale misst, oft kleinere Unschärfen nicht auf, die dann erst auf dem eigenen PC Bildschirm sichtbar werden. Das kann im schlimmsten Fall eine ganze Bilderserie ruinieren. Besonders blöd, wenn man alle Urlaubsfotos für den Papierkorb geknipst hat .
Deshalb sollte man genau kontrollieren auf welchen Bereich die Kamera gerade fokussiert. Wenn der Nutzer den Auslöser leicht drückt, wählt der Kameracomputer einen Teil des Bildes aus, der maßgeblich für die Schärfeeinstellung des Fotos ist. Dieser Bereich wird durch grüne Rechtecke markiert, die bei Betätigung des Auslösers auf dem Bildschirm aufleuchten.
Gute Bilder bei ausreichenden Lichtverhältnissen
Auch sollten Benutzer auf die Lichtverhältnisse achten. Vor allem, wenn Sie in freier Wildbahn knipsen. Hier nutzt der Interne Blitz der Kamera nichts. Ist die Umgebung ausreichend hell ausgeleuchtet, dann sind die Ergebnisse, die die Nikon 1 liefert entsprechend ordentlich. Nun werden auch die Unterschiede zur digitalen Spiegelreflexkamera deutlich.
Blendeneinstellung oder gar die Belichtungszeit darf der User nicht einstellen. Das ist offen gesagt ziemlich sinnlos. Denn dann reduzieren sich die Gestaltungsmöglichkeiten auf bloßes Knipsen. Die Serienbildfunktion entbehrt nun jeglichen Nutzen. Denn ohne die nötige Einstellung der Belichtungszeit verschwimmen Bewegungen. Und genau bewegte Motive eignen sich hervorragend für ein Serienbild.
Um den Verkauf etwas anzukurbeln, warb der Hersteller mit einer 50 Euro Rabattaktion. Dazu musste der Kunde allerdings den Karton zerschneiden, da der Original Barcode gefordert wurde, um den Rabatt zu erhalten. Mit Zerschneiden des Kartons, erlosch aber die Umtauschgarantie beim Händler vor Ort. So musste das Gerät direkt an der Hersteller geschickt werden. Mehrere Wochen Wartezeit anstatt eines sofortigen Umtauschs waren die Folge.
Momentan kostet die Nikon 1 rund 330 bis 600 Euro. Potenzielle Käufer sollten die Augen nach Sonderangeboten offen halten.
Fazit: Für Neulinge OK
Alles in Allem ist es nicht klar ersichtlich, weshalb Hobbyfotografen die Nikon 1 wählen sollten. Als Systemkamera zwischen Kompakt und Spiegelreflex angesiedelt, bietet sie nur den Vorteil auswechselbarer Objektive gegenüber der Kompaktkamera sowie die erhöhte Handlichkeit gegenüber der Spiegelreflex. Wer noch gar keine Kamera hat, kann hier zugreifen, Besitzer einer Kompakt- oder Spiegelreflexkamera sollten Abstand nehmen. Sie werden durch den Kauf nichts dazu gewinnen.
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