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Kolumbien sagt den Drogen den Kampf an
Ein Beschluss von ganz oben: Juan Manuel Santos, Kolumbiens Präsident, hat beschlossen, in den nächsten zwei Monaten 24 “ollas” – heruntergekommene Slums – von Drogen zu befreien.
STEFFI
 |  aktualisiert: 16.12.2020 12:36 Uhr

Die Entscheidung betrifft hier in Cali besondern die Viertel „El Calvarrio” und „Sucre” – die Haupteinsatzgebiete meiner Einsatzstelle. Das Programm, das von der Polizei durchgeführt wird, läuft nun schon seit zwei Wochen und alleine in den Vierteln wurden 21 000 „Portionen“ Drogen festgestellt und etliche Menschen verhaftet.

Der Plan des Staates hört sich zuerst gut an, näher betrachtet sieht alles ein wenig anders aus: Keine Spur von den sozialen Aktionen, wie Sport- und Rehabilitationsprogramme, von denen in den hiesigen Medien immer gesprochen wird. Außerdem betrifft die „Olla- Reinigungsaktion“ vor allem Kleindealer und Süchtige. Die großen Drogenbosse sitzen weiter in ihren edlen Villen und belächeln den Einsatz. Sie haben keine Geldsorgen – im Gegensatz dazu scheint es so, als sei der Drogenhandel für viele arme Familien die einzige Möglichkeit, über die Runden zu kommen. Meiner Meinung nach ist damit das Problem an der falschen Stelle angepackt. Die Aktion dient vor allem zur Imageverbesserung des Staates – doch verbessern wird sie nicht wirklich viel.

Stefanie Bötsch, 18, aus Gramschatz bei Würzburg macht ein Freiwilliges Soziales Jahr in Kolumbien. Für uns berichtet sie regelmäßig darüber.

 
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