
Ein Jubiläum begeht das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld (KKG) an diesem Sonntag: Vor 30 Jahren erfolgte die Übergabe des Kraftwerks an den damaligen Betreiber Bayernwerk AG und damit startete der Beginn des Leistungsbetriebes.
Das KKG ist der älteste der deutschen Atommeiler, die derzeit noch am Netz sind; nach dem Atombeschluss der Bundesregierung soll es am 31. Dezember 2015 vom Netz genommen werden.
Laut einer Mitteilung des heutigen Betreibers E.ON Kernkraft hat die Anlage bis heute rund 302 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Die Baugenehmigung für den Bauherrn Kraftwerk Union AG (Siemens KWU) stammt aus dem Jahr 1974; sieben Jahre später ist der erste Urankern gespalten worden.
In seiner Mitteilung verweist E.ON auf „hervorragende Ergebnisse“. Seit Inbetriebnahme sei das KKG 14-mal unter den „sogenannten Top Ten der weltweit besten Kernkraftwerke“ gewesen; 1983 und 1984 habe es sich „Produktions-Weltmeister“ bezogen auf die Bruttostrommenge nennen dürfen. 2012 habe die Anlage als drittes Kernkraftwerk weltweit die Marke von 300 Milliarden Kilowattstunden erzeugten Stroms überschritten.
Außerdem verweist das Unternehmen auf „das erstklassige Abschneiden der Anlage bei Überprüfungen ihrer Sicherheit“. Dies zeigten turnusmäßig stattfindende sogenannten „Peer-Reviews“ der World Association of Nuclear Operators (WANO), die nationalen Überprüfungen der Reaktorsicherheitskommission (RSK) und auch jüngst die Erkenntnisse aus dem EU-Stresstest. Das KKG sei eine Anlage auf höchstem sicherheitstechnischem Niveau. Zudem habe man in den vergangenen 30 Jahren 640 Millionen Euro in Modernisierung und „Sicherheitsoptimierung“ investiert; dies entspreche der Hälfte der originären Baukosten.
368 Mitarbeiter
In der Medieninformation würdigt der technische KKG-Chef Reinhold Scheuring die Leistungen des Personals. Insgesamt beschäftigt E.ON am Standort Grafenrheinfeld 368 Mitarbeiter. Scheuring verweist auch auf die Wirtschaftskraft, die vor allem die jährlichen Revisionen für die Region entfalten: „Wir sind hier im Landkreis Schweinfurt fest verankert und erfahren viel Akzeptanz aus unserem unmittelbaren Umfeld.“