Vom Anblick der im Konfettiregen feiernden Rhein-Neckar Löwen war Alfred Gislason schwer genervt.
Nur allzu gerne hätte der Trainer des deutschen Handball-Rekordmeisters THW Kiel den Supercup mit auf die lange Heimreise genommen und somit schon vor dem Bundesligastart die Titel-Vorgabe von Manager Thorsten Storm erfüllt. „Schade, dass wir nicht gewonnen haben”, sagte Gislason nach dem verlorenen Siebenmeterwerfen gegen den Meister aus Mannheim. „Wir haben gut gespielt, aber uns hat am Ende der Biss gefehlt, den Sack zuzumachen.”
So mussten die Kieler dem Rivalen schon wieder beim Jubeln zuschauen. „Es ist gut, wenn man gleich den ersten möglichen Titel der Saison holt. Das gibt Selbstvertrauen und gute Laune”, stellte Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen zufrieden fest. „Der Titel ist nicht so viel wert wie eine Meisterschaft oder ein Pokalsieg. Aber jeder Pokal, den dieser Verein kriegen kann, ist viel wert für die Mannschaft. So viele haben wir ja noch nicht gewonnen.” Vier sind es nun an der Zahl - zweimal Meister, zweimal Supercupgewinner.