WÜRZBURG
Kampf gegen Ebola: Einzigartige Hilfe aus Würzburg
Angefangen hat die Hilfe vor knapp 16 Jahren mit einem Schulprojekt – jetzt engagiert sich der Würzburger gemeinnützige Verein mit dem Namen „Schulprojekt Ecole de la Solidarité, Dow-Bodié, Guinea e.V.“ im Kampf gegen den Ebola-Virus – auf ungewöhnlich effektive Art. Das Ärzte-Ehepaar Dres. Monika und Aloys Böske (1. Vorsitzende, Kassier) packt das Problem an der Wurzel: bei der Aufklärung und Information der Einheimischen.
Die beiden Würzburger hatten damals das Ehepaar Dr. Yango Keita und seine Frau Dijwo Diallo Keita aus Guinea kennengelernt. Der Arzt aus dem afrikanischen Land und seine Frau, eine Kinderkrankenschwester, lebten in Eisingen, bevor sie später zurück in ihre Heimat gingen. Ein Besuch der deutschen Freunde Böske in Guinea führte zur Gründung einer Schule in Dow-Bodié, 360 Kilometer nord-östlich der Hauptstadt Conakry. „Bevor unser Projekt begann, waren die Kinder dort nicht an höheren Schulen“, erinert sich Kinderärztin Monika Böske – inzwischen erlebte sie bei einem Besuch auf einem einzigen Hof, dass von knapp 30 Kindern gut ein Drittel das Abitur gemacht hat oder studiert.
Eingeschleppt von einem Kolanuss-Händler
Das Lächeln, die Freude über den Erfolg weicht besorgten Blicken, denn es ist das Hinterhältige, ja geradezu Perverse der aktuellen Ebola-Epidemie, dass die beiden Würzburger und weitere Ärzte, die in den letzten Jahren in Dow-Bodié auch ein Gesundheitszentrum errichteten und immer wieder dort operierten, nun ihren Beusch stornieren mussten, um Ebola nicht noch weiter zu verbreiten: Etwa zwei Mal im Jahr kamen sie nach Dow-Bodié, wo in den beiden Wochen rund 800 Patienten Schlange standen, um von den Medizinern Hilfe zu erhalten. Hunderte auch aus Nachbarbezirken und sogar Nachbar-Ländern. Und genau von dort könnten nun zu viele womöglich Ebola nach Dow-Bodié bringen, in den kleinen Ort, der noch vergleichsweise wenig Ebola-Fälle aufweist. Dow-Bodié zählt mit den umliegenden Weilern 3000 Einwohner, Es liegt in der Präfektur Dalaba, einer Region mit 154 000 Menschen. Ebola wurde in Dalaba vermutlich von einem Kolanuss-Händler aus Sierra Leone ein geschleppt. Bis zum vergangenen Wochenende gab es dort acht Tote.
Damit werden Böskes jetzt auch in Dow-Bodié aktiv. Ihr Freund Dr. Keita hat sie um Unterstützung gebeten.
Die Hilfe aus Würzburg verspricht mehr Erfolg als kürzlich das Vorgehen einer Delegation von Politikern, Ärzten und Journalisten im Süden des Landes: weil die Delegation von Soldaten begleitet wurde, bekamen die Menschen Angst und fühlten sich derart bedroht, dass einige von ihnen die Delegation angriffen. Schon dort gab es acht Tote.
Jetzt kommt die Initiative aus der Mitte der Bevölkerung: junge Einheimische sammelten Geld und wurden von Händlern der Gegend unterstützt. Ihnen schloss sich auch Dr. Keita an und wandte sich hilfesuchend an seine Würzburger Freunde. Diese Einheimischen, unter ihnen Fachleute aus dem Bereich Medizin, stellen Teams zusammen, die in den Dörfern Wissen vermitteln: Informationen zur Frage der Hygiene und Ansteckungsgefahr. Diese Unterrichtung beginnt mit einfachsten Hinweisen dahingehend, dass Händewaschen mit Seife vor Ebola schützen kann und Kontakt mit Erkrankten bis auf gut einen Meter Abstand nicht gefährlich ist, wenn keine Körperflüssigkeiten übertragen werden, etwa durch Anhusten, Niesen, Berührung oder Schweiß. Besonders wichtig, erläutern Böskes, ist die möglichst frühe Diagnose durch Laborbefunde. Voraussetzung dafür ist freilich, dass Kranke nicht mehr versteckt werden. Nicht jeder Fieberfall entpuppt sich schließlich als Ebola. Die Rundfahrten kosten ebenso Geld: Benzin wird benötigt, auch für Krankenfahrten, gebraucht werden Desinfektionsmittel und Schutzkleidung.
Schulzentrum und Gesundheitszentrum eingerichtet
Böskes haben mit Keitas Hilfe und vor allem der Spendenbereitschaft vieler Deutscher längst ein Schulzentrum mit rund 300 Schülern und daneben ein großes Gesundheitszentrum geschaffen. Brunnen und Solaranlagen wurden gebaut und Felder bewirtschaftet, die inzwischen gute Ernte zum Beispiel von Manjokpflanzen bringen. Diesmal orientieren sie sich an dem, was in Nachbarpräfenkturen bereits gelang: Die vertrauensvolle Information von Einheimischen durch Einheimische. Böskes sind guter Hoffnung, was das aktuelle Projekt anbelangt, denn inzwischen fordern auch Geistliche (Imame der islamischen Gemeinschaften) ihre Landsleute auf, die Informationen zu hören, vorzusorgen und ihre Kranken rechtzeitig behandeln zu lassen.
Böskes sammeln wieder Geld. In einer einzigartigen Aktion haben sie diesmal Faltblätter gedruckt und fast 1000 Stück verschickt: Spendenaufrufe an alle, die erfahrungsgemäß bereitwillig mithelfen.
Spendenkonto
Weitere Hilfe ist willkommen auf das Konto des Vereins: Schulprojekt Ecole de la Solidarité, IBAN DE 61 790 800 520 30 342 64 01, Commerzbank Würzburg, BIC DRESDEFF790. Spendenquittung bei Angabe der Absenderadresse
Die beiden Würzburger hatten damals das Ehepaar Dr. Yango Keita und seine Frau Dijwo Diallo Keita aus Guinea kennengelernt. Der Arzt aus dem afrikanischen Land und seine Frau, eine Kinderkrankenschwester, lebten in Eisingen, bevor sie später zurück in ihre Heimat gingen. Ein Besuch der deutschen Freunde Böske in Guinea führte zur Gründung einer Schule in Dow-Bodié, 360 Kilometer nord-östlich der Hauptstadt Conakry. „Bevor unser Projekt begann, waren die Kinder dort nicht an höheren Schulen“, erinert sich Kinderärztin Monika Böske – inzwischen erlebte sie bei einem Besuch auf einem einzigen Hof, dass von knapp 30 Kindern gut ein Drittel das Abitur gemacht hat oder studiert.
Eingeschleppt von einem Kolanuss-Händler
Das Lächeln, die Freude über den Erfolg weicht besorgten Blicken, denn es ist das Hinterhältige, ja geradezu Perverse der aktuellen Ebola-Epidemie, dass die beiden Würzburger und weitere Ärzte, die in den letzten Jahren in Dow-Bodié auch ein Gesundheitszentrum errichteten und immer wieder dort operierten, nun ihren Beusch stornieren mussten, um Ebola nicht noch weiter zu verbreiten: Etwa zwei Mal im Jahr kamen sie nach Dow-Bodié, wo in den beiden Wochen rund 800 Patienten Schlange standen, um von den Medizinern Hilfe zu erhalten. Hunderte auch aus Nachbarbezirken und sogar Nachbar-Ländern. Und genau von dort könnten nun zu viele womöglich Ebola nach Dow-Bodié bringen, in den kleinen Ort, der noch vergleichsweise wenig Ebola-Fälle aufweist. Dow-Bodié zählt mit den umliegenden Weilern 3000 Einwohner, Es liegt in der Präfektur Dalaba, einer Region mit 154 000 Menschen. Ebola wurde in Dalaba vermutlich von einem Kolanuss-Händler aus Sierra Leone ein geschleppt. Bis zum vergangenen Wochenende gab es dort acht Tote.
Damit werden Böskes jetzt auch in Dow-Bodié aktiv. Ihr Freund Dr. Keita hat sie um Unterstützung gebeten.
Die Hilfe aus Würzburg verspricht mehr Erfolg als kürzlich das Vorgehen einer Delegation von Politikern, Ärzten und Journalisten im Süden des Landes: weil die Delegation von Soldaten begleitet wurde, bekamen die Menschen Angst und fühlten sich derart bedroht, dass einige von ihnen die Delegation angriffen. Schon dort gab es acht Tote.
Jetzt kommt die Initiative aus der Mitte der Bevölkerung: junge Einheimische sammelten Geld und wurden von Händlern der Gegend unterstützt. Ihnen schloss sich auch Dr. Keita an und wandte sich hilfesuchend an seine Würzburger Freunde. Diese Einheimischen, unter ihnen Fachleute aus dem Bereich Medizin, stellen Teams zusammen, die in den Dörfern Wissen vermitteln: Informationen zur Frage der Hygiene und Ansteckungsgefahr. Diese Unterrichtung beginnt mit einfachsten Hinweisen dahingehend, dass Händewaschen mit Seife vor Ebola schützen kann und Kontakt mit Erkrankten bis auf gut einen Meter Abstand nicht gefährlich ist, wenn keine Körperflüssigkeiten übertragen werden, etwa durch Anhusten, Niesen, Berührung oder Schweiß. Besonders wichtig, erläutern Böskes, ist die möglichst frühe Diagnose durch Laborbefunde. Voraussetzung dafür ist freilich, dass Kranke nicht mehr versteckt werden. Nicht jeder Fieberfall entpuppt sich schließlich als Ebola. Die Rundfahrten kosten ebenso Geld: Benzin wird benötigt, auch für Krankenfahrten, gebraucht werden Desinfektionsmittel und Schutzkleidung.
Schulzentrum und Gesundheitszentrum eingerichtet
Böskes haben mit Keitas Hilfe und vor allem der Spendenbereitschaft vieler Deutscher längst ein Schulzentrum mit rund 300 Schülern und daneben ein großes Gesundheitszentrum geschaffen. Brunnen und Solaranlagen wurden gebaut und Felder bewirtschaftet, die inzwischen gute Ernte zum Beispiel von Manjokpflanzen bringen. Diesmal orientieren sie sich an dem, was in Nachbarpräfenkturen bereits gelang: Die vertrauensvolle Information von Einheimischen durch Einheimische. Böskes sind guter Hoffnung, was das aktuelle Projekt anbelangt, denn inzwischen fordern auch Geistliche (Imame der islamischen Gemeinschaften) ihre Landsleute auf, die Informationen zu hören, vorzusorgen und ihre Kranken rechtzeitig behandeln zu lassen.
Böskes sammeln wieder Geld. In einer einzigartigen Aktion haben sie diesmal Faltblätter gedruckt und fast 1000 Stück verschickt: Spendenaufrufe an alle, die erfahrungsgemäß bereitwillig mithelfen.
Spendenkonto
Weitere Hilfe ist willkommen auf das Konto des Vereins: Schulprojekt Ecole de la Solidarité, IBAN DE 61 790 800 520 30 342 64 01, Commerzbank Würzburg, BIC DRESDEFF790. Spendenquittung bei Angabe der Absenderadresse
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