Seit 15. März ist Jutta Münch die neue Geschäftsführerin des Caritasverbands für die Stadt und den Landkreis Schweinfurt und verantwortlich für etwa 200 Mitarbeiter. In einer Feierstunde nach einem Gottesdienst wurde die 56-Jährige offiziell in ihr Amt eingeführt.
Dekan Werner Kirchner überreichte ihr als Geschenk eine Laterne: „Im Moment ist sie dunkel, aber wenn sie entzündet wird, wird sie Ihnen den Weg weisen, Orientierung geben und Sie auch vor Widerständen schützen.“ Einige Caritas-Mitarbeiter gaben der Chefin gute Wünsche mit auf den Weg: „Ich wünsche Ihnen Kampfgeist, Engagement und Ausdauer“ oder „die Kraft nein zu sagen, wenn es notwendig ist“. In den Räumen des Jugendhilfezentrums Maria Schutz bezeichnete Caritas-Vorstandsvorsitzender Leonhard Riegel die neue Geschäftsführerin als Glücksgriff. Nach einer Lehre im kaufmännischen Bereich hatte die gebürtige Mosbacherin Sozialpädagogik studiert. Von 1991 bis 2002 arbeitete sie beim Sozialpsychiatrischen Dienst des Bayerischen Roten Kreuzes in Würzburg und war unter anderem mit dem Ausbau des Betreuten Wohnens und der Fortbildung für Pflegekräfte in der Altenpflege betraut. Sie machte zudem eine berufsbegleitende dreijährige Zusatzausbildung in Systemischer Familientherapie. Von 2002 bis 2008 leitete Münch beim Bezirk Unterfranken ein Heim für Menschen mit Körperbehinderung. Dann übernahm sie die Leitung des Qualitätsmanagements für Krankenhäuser und Heime des Bezirks.
Riegel betonte, dass keine leichten Aufgaben auf die 56-Jährige warten. Der Caritas-Verband bleibe seinen christlichen Werten treu: „Der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt.“ Dennoch müsse man sich – was Dienstmanagement und Finanzen angeht – auch Umstrukturierungen und neuen Rahmenbedingungen stellen. „Nur, wenn wir alle zusammenhalten, haben wir eine Zukunft“, sagte Riegel.
Er würdigte auch das Engagement von Münchs Vorgängerin Ulrike Schmitt, die nach 23 Jahren auf eigenen Wunsch im Dezember verabschiedet worden war. Caritasdirektor Martin Pfriem gratulierte Münch: Mit ihr sei eine Geschäftsführerin im Amt, die viel Erfahrung und soziales Engagement mitbringe. „Lassen Sie uns Brücken bauen“, sagte indes der Vorsitzende des Diakonischen Werks in Schweinfurt, Jochen Keßler-Rosa, der auch Sprecher der ARGE-Wohlfahrtsverbände ist. Besonders wichtig sei die Verbindung der christlichen Werte mit dem gesellschaftlichen Wandel. Es gebe viel zu tun, gerade in den Bereichen Pflegeversicherung, Altenhilfe und Jugend, so Keßler-Rosa.
„Ich bin gerührt von dem Empfang in der Kirche und voller Dankbarkeit“, sagte Jutta Münch. Sie wolle ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihre Professionalität zum Wohle der Caritas einsetzten. „Ich hoffe, dass ich dem gerecht werde.“ Primäres Ziel ist für Münch die regionale Versorgung vor Ort. Im Bereich der Kostenträger bittet sie um gute Rahmenbedingungen: „Lasst uns ein Netz weben, dass gute Zusammenarbeit trägt.“ In den nächsten Wochen will sie die Strukturen vor Ort kennenlernen, den Menschen begegnen und schauen, wo Veränderungsbedarf besteht. Man müsse sich dem Wandel der Zeit anschließen, „aber für mich gehört dazu auch, Gutes zu bewahren“.