James, Ihre neue Single „Bonfire Heart“ ist aber echt mal ein glückliches Lied. So überschwänglich kennt man Sie gar nicht.
James Blunt: Sie wollen sagen, meine Songs sind ihnen sonst zu weinerlich?
Blunt: Ich halte meine Lieder durch die Bank für gefühlvoll. Die verschiedenen Inhalte und Emotionen, über die ich singe, die kommen alle von mir. Es kommt vor, dass ich nachdenkliche Gefühle ausdrücke, es kommt vor, dass es um fröhliche Gefühle geht. „Bonfire Heart“, um darauf zurückzukommen, ist ein Lied über das kleine Glück, dass man zu zweit genießt. Die meisten Dinge im Leben werden viel schöner, wenn man sie mit einem anderen Menschen teilen kann, Es geht um das Feuer, das ein anderer Mensch in unseren Herzen zu entzünden vermag. Sagen wir es doch einfach: In „Bonfire Heart“ geht es um Sex.
Blunt: Sie mag meine Musik, das stimmt (lächelt). Aber der Song ist allgemeiner gehalten, er beschreibt nicht das Liebesleben des James Blunt.
Blunt: Traue nie der Klatschpresse! Übertreibung ist deren Geschäftsmodell. Meine Lieder sind immer persönlich, doch ich würde mich hüten, über intime Details zu singen, denn das Privatleben war mir immer schon sehr viel wert. Jeder Song drückt ein Gefühl aus, etwa Sehnsucht, Einsamkeit, Liebe, Glück. Ich nehme meine persönlichen Erfahrungen als Grundlage und schaffe daraus etwas, das für alle Menschen relevant ist. Die Sachen, die ich so erlebe, die hat auch jeder andere schon erlebt.
Blunt: So einfach ist das. Musik ist für mich Kommunikation, sie entsteht im Zusammenspiel. Ich finde es toll, wenn die Leute im Konzert alle mitsingen, ich liebe dieses Teilen von Emotionen ohne Ende. Meine Leidenschaft ist es, Menschen zu verbinden.
Blunt (zögert): Ja. Ich bin romantisch im Sinne von verträumt. Ich kann es nicht abstreiten. Ich denke, ich bin ein empfindsamer, ein sensibler Mensch.
Blunt: Es war auch damals nicht so krass, wie viele denken. Speziell die Medien machten sich teilweise einen Spaß daraus, über mich zu lästern, das ist nicht immer schön, aber verkraftbar. Trotzdem denke ich nicht, dass meine Musik polarisiert. Den meisten Leute gefällt ganz gut, was ich mache. Sie spüren, dass ich aus Fleisch und Blut bin, kein Produkt, das auf den Markt geworfen wird. Ich designe meine Songs auch nicht dahingehend, dass sie ständig im Radio gespielt werden. Würde ich das tun, gäbe es längst ein Duett mit David Guetta.
Blunt: Sehr selten. Höchstens, wenn ich Besuch habe, und der Besuch will unbedingt dort hin. Ich lebe auf der Insel eher zurückgezogen. Trubel habe ich in meinem Beruf schon genug.
Blunt: Ach, Quatsch. Ich wurde seinerzeit auch mit anderen verglichen, zum Beispiel mit David Gray oder mit Damien Rice, das ist völlig normal. Ich habe das Format „Männlicher Musiker mit Gitarre“ sicher nicht erfunden. Uns gab es immer, und uns wird es immer geben. Hin und wieder wird einer von uns erfolgreich, weil alles stimmt.