
„Schaff dich rein, Mann, schaff dich rein!“ schreien die abgerissenen Dichter in Jack Kerouacs Roman „On the Road“ auf die Jazzmusiker ein. Zu den schwarzen Musikkellern waren sie ein paar Tage lang über die Autobahn gerast.
Zum Abend „Jazz der Beat Generation“ ging es in den weißlackierten zweiten Stock der Höchberger Bibliothek. Hier spielte One More Once, das Quartett um den Saxophonisten Klaus Bühre, im Wechsel mit Dichtung der amerikanischen Kriegsheimkehrer-Generation.
Aus dem epochalen „Unterwegs“-Roman hatte der Kontrabassist (und gelernte Mediziner) Michael Schmidt passenderweise eine viel leisere Konzertbeschreibung als die eingangs erwähnte gewählt. Dabei war das Publikum – knapp 100 Plätze waren im Dachgeschoss besetzt – besonders von den schnellen Nummern angetan. Doch der Abend war eher auf ruhiges Dahingleiten angelegt. Ungefähr zu gleichen Teilen Jazzklassiker mit den famosen One More Once, Rezitationen des einfühlsamen und verschmitzten Beat-Vorlesers Rolf Ebert und kulturgeschichtliche Erklärungen von Michael Schmidt, der sich in die US-Szene der Nachkriegszeit reingeschafft hatte.