
Als Großbank war die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank (Hypo) einst im ganzen Stadtgebiet auch optisch ein durchaus präsentes Markenzeichen. Das hat sich längst geändert. Die Hypo fusionierte mit der Bayerischen Vereinsbank zur HypoVereinsbank. Das braune, zentrale Gebäude an der Hofstraße wurde im Jahr 2004 durch die Sparkasse Mainfranken übernommen und immer mehr Filialen verschwanden aus dem Stadtbild. Zuletzt hatte die HypoVereinsbank nur noch fünf Filialen in Würzburg. Davon werden zum 21. November nun weitere drei geschlossen, in Heidingsfeld, in Grombühl und in der Zellerau. Übrig bleiben noch der Stammsitz der Bank an der Ecke Eichhornstraße-/Schönbornstraße und eine Außenstelle im Frauenland an der Erthalstraße.
Die Hypo an der Eichhornstraße soll auch die Anlaufstelle der Kunden von den geschlossenen Außenstellen sein. Dort werden auch die bisherigen Ansprechpartner anzutreffen sein. „In modernen Räumen mit besonderem Ambiente“, verspricht Markus Block, Hypo-Pressesprecher in München. In der Eichhornstraße wird im Moment noch umgebaut; Eröffnung soll am Montag, 17. November sein.
Bank setzt aufs Online-Geschäft
Mit dem Rückzug aus der Flächenpräsenz setzt die Bank deutlich stärker auf den Ausbau und den Service des Online-Bankings. Das große Augenmerk liegt dabei auf dem Sicherheitsfaktor, der in jüngster Zeit immer wieder ins Gerede gekommen ist. Zur Frage, wie ältere Kunden damit zurecht kommen, verwies Block auf aktuelle Ergebnisse der Marktforschung, die besagen, dass Online-Banking quer durch alle Generationen akzeptiert werde. Der direkte Service werde aber nicht vernachlässigt: „Wir schließen nicht nur, sondern modernisieren auch.“ Aktuell fließt da nach Würzburg fast eine Million Euro. Block betont ausdrücklich, dass man die Standorte, die erhalten bleiben, auch langfristig nicht verlassen werde.
Erklärend in dem Konzentrationsprozess ist allerdings auch, dass mit der Fusion der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank AG mit der Bayerischen Vereinsbank AG im Jahr 1998 viele Filialen unter „Hypo“ firmierten, die im Lauf der Jahre verschmolzen und aufgelöst wurden. Prominentes Objekt war 2011 der Umzug der Vereinsbank an der Eichhornstraße auf die gegenüberliegende Straßenseite in die Hypo als Folge des Konzentrationsprozesses. Das Bankobjekt wurde an den Rottendorfer Modekonzern s.Oliver verkauft und ist inzwischen längst abgerissen und als städtebauliche Sensation wieder neu aufgebaut. Schon damals wurde das Hypo-Haus, der Würzburger Stammsitz der Bank gewissermaßen, schon einmal zum modernen Kundenzentrum umgebaut.
Was die Mitarbeiter angeht die vom Rationalisierungsprozess betroffen sind, räumt der Pressesprecher ein, dass bei der Reduzierung von 580 auf 340 Filialen deutschlandweit auch ein Personalabbau vorgesehen sei. Die Personalbindung zum Kunden soll allerdings berücksichtig werden. Regional laufen derzeit die Gespräche zwischen Mitarbeitern, Personalvertretung und Unternehmen an. Der Prozess werde voraussichtlich erst Ende 2015 abgeschlossen sein.
In Unterfranken werden HypoVereinsbank-Filialen in Bad Brückenau, Bad Königshofen, Hofheim, Mellrichstadt, Münnerstadt und eine in Schweinfurt geschlossen. Im Süden des Regierungsbezirks ist eigentlich nur die Stadt Würzburg mit drei Filialen betroffen. Kitzingen, Ochsenfurt, Volkach, Marktheidenfeld, Lohr, Karlstadt bleiben erhalten. Im Norden die Filiale Schweinfurt am Markt, Haßfurt und Neustadt/Saale.