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WÜRZBURG
Hoher Besuch aus Sansibar beim Africa Festival
Botschafter als Vorbote: Der tansanische Botschafter Philip S. Marmo kam zur Vorbereitung der Reise von Sansibars Präsident Mohamed Shein zum Africa Festival nach Würzburg. Mit Festivalchef Stefan Oschmann präsentiert er das Plakat einer Fotoausstellung über Sansibar.
Foto: Karl-Georg Rötter | Botschafter als Vorbote: Der tansanische Botschafter Philip S. Marmo kam zur Vorbereitung der Reise von Sansibars Präsident Mohamed Shein zum Africa Festival nach Würzburg.
Karl-Georg Rötter
Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:31 Uhr

Hohen Besuch erwartet das Africa Festival in diesem Jahr zur Eröffnung am 4. Juni: Der Präsident der sagenumwobenen Insel Sansibar im Indischen Ozean hat auf Einladung des Festivals seinen Besuch angekündigt und wird mit einer Delegation, zu der auch mehrere Minister gehören, nach Würzburg kommen. Sansibar soll eines der zentralen Themen des diesjährigen Festivals vom 4. bis 7. Juni sein.

Anfang des Jahres war eine Festival-Delegation aus Würzburg in Sansibar, um unter anderem den Besuch von Präsident Ali Mohamed Shein vorzubereiten. Dabei waren Festivalchef Stefan Oschmann und der deutsche Botschafter in Tansania, Egon Kochanke, vom Präsidenten empfangen worden.

Als „Vorauskommando“ war in diesen Tagen der Botschafter Tansanias, zu dem Sansibar als autonome Inselgruppe gehört, in Würzburg, um mit den Festivalveranstaltern Einzelheiten des Besuchs zu besprechen. Botschafter Philip S. Marmo teilte dabei im Gespräch mit dieser Zeitung mit, dass der Präsident mit vier Ministern nach Deutschland reisen wird: Mit dabei sind die sansibarischen Minister für Kultur, Tourismus und der Minister des Präsidialbüros sowie der tansanische Außenminister. Insgesamt soll die Delegation des Präsidenten zehn bis 20 Personen umfassen.

Präsident Shein und seine Delegation werden am Vormittag des 4. Juni in Würzburg eintreffen. Am Nachmittag werden der Präsident und seine Begleiter an der Eröffnungszeremonie des 27. Africa Festivals teilnehmen und am Abend das Eröffnungskonzert besuchen. Schon vorher können sie sich bei Musik aus ihrer Heimat wie zu Hause fühlen. Denn ab 15.30 Uhr werden auf der Offenen Bühne „Matona & the Zanzibar Taarab Ensemble“ auftreten. Taarab ist eine typisch sansibarische Musik, die sich aus indischen, arabischen und afrikanischen Elementen speist. Bei ihrem Besuch auf der Insel im Indischen Ozean im Januar hörten Festival-Mitarbeiter dieses Ensemble und verpflichteten es für das Africa Festival.

Am Freitag, 5. Juni, wird sich der Präsident im Rathaus ins Goldene Buch der Stadt Würzburg eintragen und am Nachmittag Residenz und Hofgarten besuchen. Später will sich der Mediziner Shein einen Eindruck vom Universitätsklinikum verschaffen. Am Abend lädt die Bayerische Staatsregierung zu einem Festessen ins Bürgerspital ein. Am Samstag werden Präsident Shein und seine Begleiter nach Potsdam und Berlin weiterreisen. Potsdam ist die Partnerstadt von Zanzibar City, das hierzulande als Stonetown besser bekannt ist.

Die deutsch-tansanischen Beziehungen bezeichnete Botschafter Marmo im Gespräch als „perfekt“. Das zeige sich auf verschiedenen Ebenen. Als Beispiel nannte er den Besuch von Bundespräsident Gauck in Tansania und Sansibar sowie die Visite des sansibarischen Präsidenten bei Bundeskanzlerin Merkel im Januar. Auch die Städtepartnerschaften zwischen Würzburg und Mwanza sowie Potsdam und Stonetown belegten das gute Verhältnis. Zudem gebe es große Unterstützung im Energiesektor aus Deutschland und auch zahlreiche deutsche Investments in Sansibar. Außerdem hätten viele deutsche Farmer, Lehrer und Ärzte Tansania zur Heimat gemacht. So lebten rund um die Stadt Arusha etwa 4500 Deutsche, erklärte Botschafter Marmo.

Besonders imponiert hat dem Botschafter, dass Bundespräsident Gauck bei seinem Besuch mit der regulären Personenfähre von Daressalam nach Sansibar gefahren und dort mit seiner Delegation zu Fuß mehrere Kilometer bis zu seinem Hotel gelaufen sei. Marmo betonte auch das touristische Interesse seines Landes an Deutschland. Mit der Serengeti, dem Kilimandjaro und Sansibar habe man schließlich drei großartige Reiseziele anzubieten. Deshalb hätten über 70 Reiseveranstalter und Hotelbetreiber aus Sansibar an der internationalen Tourismusmesse in Berlin teilgenommen.

Auf Nachfrage dementierte Botschafter Marmo Berichte, in der Serengeti sei der Bau eines Highways für riesige Trucks geplant. Das stimme so nicht, es gehe lediglich um den Bau einer zweiten Straße als Alternative zur einzigen bisherigen Route. Dafür benötige man eine Alternative. Er widersprach auch Meldungen, die Massai müssten für die neue Trasse ihren traditionellen Lebensraum verlassen.„Sie müssen nicht weichen, sie können auf ihrem Land bleiben“, so Botschafter Marmo.

 
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