Die 29. Auflage des traditionsreichen Box-Vergleichskampfes im Kiliani-Festzelt auf der Würzburger Talavera endete mit einem überlegenen Sieg der gastgebenden Würzburger Kickers über den niederländischen Vertreter BC Windmill überlegen. Verstärkung erhielten die Hausherren dabei unter anderem durch den deutschen Meister im Schwergewicht Johann Witt. Veranstalter Karl Heinz Wolfstädter, der kurzfristig einiges umorganisieren musste, zählte über 1000 Besucher.
„Ich bin sehr zufrieden, denn insgesamt waren die Gegner stärker als ich erwartet hatte“, sagte Kickers-Trainer Ramush Tahiri nach dem letzten der elf Duelle. Sieben Kämpfe konnte die Heimmannschaft für sich entscheiden, vier Siege gingen an die Gäste. Deren Trainer, Peter van der Pas, lobte das faire Publikum, das auch bei guten Aktionen der Gastkämpfer klatschte.
Höhepunkt der Veranstaltung war der Kampf zwischen dem Niederländer Roy Korving gegen den deutschen Schwergewichtsmeister Johann Witt, der im Verein BC Villingen/Schwenningen trainiert und 2011 bei der Europameisterschaft der Amateure Dritter wurde. Der Niederländer machte es Witt nicht leicht. Die erste von drei Runden war noch recht ausgeglichen, da beide kaum Fehler machten und die meisten Angriffe in der Deckung landeten. Danach war Witt aktiver und der Gast vernachlässigte vor allem in der zweiten Runde öfters seine Deckung, was ihm einige Treffer einhandelte. Zwar kam er im letzten Durchgang noch zu ein paar Aktionen, aber die drei Punktrichter entschieden zugunsten des Favoriten. „Ich habe ein bisschen zu wenig trainiert“, gab sich der Sieger nach dem Kampf schwer atmend gegenüber Ansager Hermann Czujan bescheiden.
Dass alle Kämpfe stattfinden konnten, ist Karl Heinz Wolfstädter zu verdanken. Der Abteilungsleiter bei den Kickers bekam am Tag vor dem Duell vom holländischen Team die Nachricht, dass nur sechs Kämpfer auf dem Weg nach Würzburg seien. „Gestern hat man mich nicht ansprechen dürfen“, sagte der dann sichtlich erleichterte Wolfstädter, während die Fäuste im Ring flogen. Kurzfristig konnte er noch Boxer aus allen Teilen Deutschlands zusammentrommeln. Es dauerte, bis die finale Liste der Kämpfer feststand, weshalb die Veranstaltung erst mit einer Stunde Verspätung begann. Das niederländische Team bestand nach den kurzfristigen Änderungen auch aus Belgiern und Deutschen. Die Kickers wurden ebenfalls durch mehrere Gastkämpfer ergänzt. Wie Trainer Ramush Tahiri ankündigte, werde man nächstes Jahr bei der Jubiläumsauflage mehr Würzburger Kämpfer in den Boxring bringen.
Ergebnisse, Windmill – Würzburg, Fliegengewicht (Schaukampf nicht in der Wertung): Georg Nikitin (Villingen/Schwenningen) verliert gegen Samson Petrov (Kickers); Weltergewicht: Aito Koster (BC Windmill) gewinnt gegen Samil Dadaev (BC Thommy Würzburg); Schwergewicht: Marten Arsumanjan (TVS Stein Nürnberg) verliert gegen Flamur Mehmedi (BC Straubing); Federgewicht: Yasin Abdelhadu (BC Windmill) gewinnt gegen Mathias Geisler (Villingen/Schwenningen); Mittelgewicht: Muammer Cevik (BC Offenbach) verliert gegen Steffen Zayyan (Kickers); Leichtgewicht: Gegham Eloyan (Belgien Queensburg) verliert gegen Sharafa Raman (BC 1. FC Nürnberg); Mittelgewicht: Artur Organesyan (Belgien Queensburg) verliert gegen Zelimhan Dadaev (Kickers); Schwergewicht: Emre Göcmen (BC Kostheim) gewinnt gegen Marc Zayyan (FC Kickers); Weltergewicht: Anas Messaoudi (Belgien BAB T Simeon) verliert gegen Hrach Movsisyan (BC Offenbach); Superschwergewicht: Mike Lehnis (BC Gunzenhausen) verliert gegen Konstantin Biegler (VFB Friedrichshafen); Weltergewicht: Vedat Saritag (TuS Aschaffenburg Leider) gewinnt gegen Namig Mammedov (BC 77 Bad Kissingen); Schwergewicht: Roy Korving (BC Windmill) verliert gegen Johann Witt (BC Villingen/Schwenningen).