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BERLIN
Hauptstadt-Region gründet Netzwerk für Computerspielbranche
Die Hauptstadt-Region will die Computerspielbranche mit einem neuen Netzwerk stärken. Das "games.net berlinbrandenburg" solle die Unternehmen untereinander und mit anderen Zweigen der Medienbranche zusammenbringen.
Deutsche Gamestage 2012       -  Ein Plakat der Deutschen Gamestage 2012 hängt am Dienstag (24.04.2012) im Foyer des Cafe Moskau in Berlin. Die Entwickler-Konferenz der deutschen Computerspielebranche findet vom 24.04. bis 28.04.2012 in Berlin statt.
Foto: dpa | Ein Plakat der Deutschen Gamestage 2012 hängt am Dienstag (24.04.2012) im Foyer des Cafe Moskau in Berlin. Die Entwickler-Konferenz der deutschen Computerspielebranche findet vom 24.04. bis 28.04.2012 in Berlin statt.
dpa
 |  aktualisiert: 16.12.2020 12:40 Uhr
Digitale Unterhaltung als Wirtschaftsfaktor: Die Hauptstadt-Region will die Computerspielbranche mit einem neuen Netzwerk stärken. Das "games.net berlinbrandenburg" solle die Unternehmen untereinander und mit anderen Zweigen der Medienbranche zusammenbringen. Das teilte das Medienboard Berlin-Brandenburg am Dienstag auf den Deutschen Gamestagen (24.-28. April) mit.

Das games.net soll Treffen ausrichten und gemeinsame Auftritte bei den wichtigsten Messen außerhalb der Region planen. Das media.net berlinbrandenburg, ein Zusammenschluss von Medien- und Werbeunternehmen der Region, organisiert die Aktivitäten, das Medienboard fördert sie.

Berlin als «Hauptstadt der IT» sei bereits jetzt ein starker Standort für Computerspiele - diese Position wolle man noch stärken, sagte Björn Böhning (SPD), Chef der Staatskanzlei Berlin. Er forderte, Spiele als Chance zu begreifen und nicht jede Debatte darüber mit den Gefahren zu beginnen.

Zum Auftakt der Gamestage ging es in einer Diskussion um die Frage, ob die Branche in einer "Vertrauenskrise" stecke. Einerseits beschweren sich Spieler immer häufiger über strengen Kopierschutz, zweifelhafte Datenschutz-Regeln und Datenpannen. Andererseits beklagt die Branche Einbußen durch illegale Kopien ihrer Software. Markus Beckedahl vom Verein Digitale Gesellschaft monierte, dass sich einige Unternehmen in den Konditionen umfangreiche Rechte zur Auswertung der Nutzerdaten gestatteten - viele Spieler fühlten sich überwacht.

Zudem sei nicht nachzuvollziehen, dass einige Titel nur mit Internetverbindung zu nutzen seien. Dagegen bezeichnete Maximilian Schenk, Geschäftsführer des Branchenverbandes BIU, Spiele als "Leitmedium der digitalen Kultur", das am besten verstanden habe, sich mit neuen Distributionswegen auseinandersetze und dabei das Vertrauen der Nutzer wahre.

Die aktuellen Diskussionen bezeichnete die Politikwissenschaftlerin Jeanette Hofmann als ein "Aushandeln der Definitionsmacht". Die Nutzer seien nicht mehr so passiv wie früher und akzeptierten nicht mehr alles, was man ihnen anbiete. "Ich nehme an, dass die Nutzer sich emanzipieren und auch langfristig eine andere Rolle einnehmen werden", sagte die Direktorin des Instituts für Internet und Gesellschaft in Berlin. Die Deutschen Gamestage sind eine der größten Plattformen für die hiesige Computerspielbranche.

Bei der Entwicklerkonferenz Quo Vadis geht es um aktuelle Trends; am Donnerstag verleihen die Branchenverbände BIU und GAME gemeinsam mit Kulturstaatsminister Bernd Neumann den Deutschen Computerspielpreis und die international orientierte Auszeichnung Lara. Bis Freitag erwarten die Veranstalter mehr als 2000 Fachbesucher. Initiator ist das Medienboard Berlin-Brandenburg.
 
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