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Gut gerüstet für unterwegs
Redaktion
 |  aktualisiert: 11.11.2021 14:29 Uhr

Gerade für Ältere empfiehlt es sich, vor Reiseantritt eine reisemedizinische Beratung in Anspruch zu nehmen: „Senioren haben auf Reisen einiges mehr zu berücksichtigen als junge Menschen“, sagt Dr. Wolfgang Schiedermair, Pressesprecher der Apotheker in Würzburg und Umgebung, „denn ihr Körper reagiert oft anders. Er ermüdet leichter und die körpereigene Abwehr ist meist nicht mehr voll leistungsfähig. Außerdem nehmen die meisten Senioren regelmäßig Medikamente ein. Auch hier gibt es einiges zu beachten.“

Durchfall ist eine der häufigsten Reiseerkrankungen. Deshalb gehören in jedem Fall in die Reiseapotheke älterer Urlauber Mittel, die einen Durchfall schnell stoppen können. Allerdings: Durchfallmedikamente, die die Darmtätigkeit hemmen, können im schlimmsten Fall einen Darmverschluss verursachen. Schiedermair: „Für Durchfallerkrankungen gibt es unterschiedliche Wirkstoffe, deshalb ist es wichtig, dass Sie sich in der Apotheke individuell beraten lassen.“ Am Urlaubsort gilt das Prinzip: Vorbeugen ist besser als heilen. Lebensmittel, die mit Wasser in Kontakt kommen, sollte man möglichst vermeiden. Alles Gekochte ist in Ordnung, ebenso alles, was man schälen kann.

Mineralstoffe ausgleichen

Auch die Mitnahme eines Antibiotikums (rezeptpflichtig) kann sinnvoll sein, darüber sollten Reisende mit ihrem Arzt sprechen. Zusätzlich sollten gerade ältere Menschen Elektrolytlösungen im Reisegepäck haben, um im Falle eines Falles den Verlust von Mineralstoffen ausgleichen zu können. Auslöser für Durchfall sind oft schlechte hygienische Verhältnisse.

Die Reiseapotheke gehört grundsätzlich (zumindest teilweise) ins Handgepäck. Apotheker Schiedermair: „Auf Umkartons können Sie bei vielen Medikamenten aus Platzgründen verzichten. Wichtig ist nur, dass Sie immer den Beipackzettel mitnehmen.“ Wer dauerhaft Medikamente benötigt, sollte die Telefonnummern seines Arztes und seiner Apotheke mitnehmen. Die Gesundheitsexperten informieren, wie man möglicherweise Ersatz für Dauermedikamente bekommen kann. Auch eine Liste mit den internationalen Wirkstoffnamen im Reisegepäck hilft dabei, im Ausland ein vergleichbares Präparat zu finden.

Ganz wichtig für alle, die regelmäßig Medikamente einnehmen: Man sollte sich rechtzeitig ausreichende Vorräte besorgen und im Urlaubsland keine Medikamente kaufen – auch wenn sie noch so billig erscheinen. Das könnten lebensgefährliche Schnäppchen sein. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass weltweit etwa zehn Prozent der Arzneimittel gefälscht sind.

Impfberatung ist angeraten

Auch Dr. Christian Pfeiffer, Bezirksvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes, rät dazu, regelmäßig genommene Medikamente in ausreichender Menge mitzunehmen. Starke Schmerzmittel benötigten zudem ein besonderes Mitnahmeformular. Weitere Bestandteile der Reiseapotheke könnten sein: Pflaster und Verbandssachen für kleinere Wunden, Insektenschutzmittel, Schmerzmittel (für z. B. Kopfschmerzen oder Fieber), etwas gegen Übelkeit (auch Reiseübelkeit) sowie eventuell auch ein Antibiotikum für starke Durchfälle, Sonnenschutzmittel, Fieberthermometer, kleine Schere, Pinzette.

Vor einer größeren Reise oder einer Reise ins exotische Ausland sei eine Reiseimpfberatung (z. B. beim Hausarzt) angeraten. Dabei sollte der Impfschutz überprüft und aktualisiert werden. Malariarisiko oder Risiko für andere Infektionskrankheiten seien ins Auge zu fassen. „Bei körperlichen Aktivitäten sollte man unbedingt auf ausreichende Kondition achten, ein Check beim Hausarzt ist da hilfreich“, so Pfeiffer. Bei längeren Flugreisen gelte es, immer ausreichend trinken, ab und zu sich – zur Thrombosevorbeugung – etwas im Gang bewegen.

 
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