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WÜRZBURG
"Grüezi" und "hei" beim Hafensommer
Karl-Georg Rötter
Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 16.12.2020 12:13 Uhr

Es gibt viele neue Künstler zu entdecken beim neunten Hafensommer. Und es wird ein Wiedersehen geben mit Stars, die bereits in den vergangenen Jahren beim Sommerfestival am Main zu erleben waren. Beispielsweise mit der Schweizerin Sophie Hunger, deren Karriere sich anhand ihrer drei Hafensommer-Konzerte nachverfolgen lässt. Dieses Mal präsentiert sie ihre neue CD „Supermoon“ – und ist damit nicht die Einzige, die die Schweiz beim Hafensommer vertritt.

Zunächst aber beginnt das Festival traditionell mit der „Sparda-Bank Classic Night“ am Freitag, 24. Juli. Tags darauf ist Trompeter Hugh Masekela, eine Legende der südafrikanischen Musikszene, zu Gast. Masekela war mit seinem Afrojazz schon mehrfach beim Africa Festival zu erleben.

Jazzig geht es am Sonntag, 26. Juli, mit Bugge Wesseltoft‘n? Friends weiter. Der norwegische Pianist, Komponist und Produzent hat sich eine Wunschformation mit renommierten Wegbegleitern zusammengestellt. Mit dabei sind der französische Trompeter Erik Truffaz, der türkische Saxophonist Ilhan Ersahan sowie Bassist Dan Berglund und Drummer Andreas Bye aus Norwegen. Eröffnet wird der Konzertabend von der deutschen Pianistin und Sängerin Johanna Borchert, die gerade mit einem Echo als beste deutsche Jazzsängerin ausgezeichnet wurde.

Schweizer Multiinstrumentalistin

Ein schweizerisch-belgisches Doppelkonzert steht am Montag, 27. Juli, auf dem Programm. Die Schweizer Multiinstrumentalistin und Sängerin Olivia Pedroli begleitete schon so renommierte Kollegen wie Marianne Faithfull, Joe Cocker oder Paul Simon. Die belgische Band Aranis steht in der Tradition des Acoustic Chamber Rock der Landsleute von Univers Zero, die die bewusst grenzgängerische Musik schon in den 70er Jahren kultiviert haben.

Musik aus Deutschland bietet der Hafensommer am Dienstag, 28. Juli. Die Band „Kante“ ist ein profilierter Vertreter intelligenter deutschsprachiger Popmusik. Eröffnen werden den Abend „Aloa Input“ mit einem Klangamalgam aus Post-Rock, Kraut-Rock und Elektronik.

„Jamaica meets Scandinavia“ heißt es am Mittwoch, 29. Juli, wenn das jamaikanische Rhythmus-Duo Sly and Robbie auf Trompeter Nils Petter Molvaer trifft. Das Bass-Schlagzeug-Duo Sly Dunbar und Robbie Shakespeare und die Norweger Molvaer, Eivind Aarset und Vladislav Delay werden für den exklusiven und speziellen Anlass neues Material aus Dub, Jazz, Electronic und Rock komponieren. Eröffnet wird der Abend vom Karl Ivar Refseth Trio feat. Micha Acher mit Musikern aus Deutschland, Österreich und Norwegen. Am Donnerstag, 30. Juli, gibt es ein Wiedersehen mit den drei Schwestern von Ganes. Zeitgenössische, melodische und urbane Popmusik, die die ladinischen Wurzeln der Künstlerinnen widerspiegelt. Mit den acht Sängerinnen von IKI ist vorher eine explosive Vokalgruppen Skandinaviens zu hören.

Wiedersehen mit Quadro Nuevo

Ein weiteres Doppelkonzert steht am Freitag, 31. Juli, an. Der amerikanische Gitarrist und Sänger Raul Midón wird nicht nur wegen seiner Blindheit oft mit Stevie Wonder oder Ray Charles in einem Atemzug genannt. Midón bewegt sich in allen Gefilden zwischen Soul über Funk bis hin zu Folk und Pop. Banzo ist ein Bandprojekt des brasilianischen Gitarristen, Bassisten und Komponisten Gusto Brinholi.

Ein Wiedersehen mit Quadro Nuevo gibt es am Samstag, 1. August. Die Musiker stellen ihr neues Projekt „Lieben Sie Tango?“ vor, eine sinnliche Annäherung der Band an Buenos Aires und sicher ein Festival-Höhepunkt für alle, die Tanz, Tango und Begegnung mögen.

„Granada meets Tucson – Andalusien die Wüste von Texas“ heißt es am Sonntag, 2. August. Zu Gast ist Amparo Sánchez, die ehemalige Frontfrau der erfolgreichen spanischen Band Amparanoia, die zu den Urgesteinen der Mestizo-Szene zählen. Einen Kontrast dazu bietet an dem Abend das Würzburg Art Ensemble, das sich im Spannungsfeld von Jazz, Kammermusik und elektronischer Musik seinen Idealen nähert.

Familienabend beim Hafensommer ist am Montag, 3. August. Vater und Sohn spielen im Duo Dauner//Dauner zusammen. Dabei trifft Pianist Wolfgang Dauner, die deutsche Jazzlegende, auf Sohn Florian am Schlagzeug. Auf der Bühne entsteht ein intensiver Dialog der Generationen. Im ersten Duo des Abends musiziert der finnische Akkordeonvirtuose Kimmo Pohjonen mit seiner Tochter, der Schlagzeugerin Saana Pohjonen.

„Würzburg trifft Wien“ beim Doppelkonzert am Mittwoch, 5. August. High Ideals & Crazy Dreams sind eine deutsch-österreichische Koproduktion. Die Projektidee hatte Reinhard Seitz, die Uraufführung wird von mehreren Formationen (Trio In Four, Todoroki, Kyo Dokyo) aus Würzburg und Wien realisiert. Japanische Taikotrommeln, Instrumente aus Nepal, tibetischen Melodien, klassische Elemente – grenzüberschreitender kann Musik kaum sein. Den kosmopolitischen Abend eröffnet das Schweizer Quartett Orioxy mit Gesang, Harfe, Bass und Schlagzeug.

Und gleich noch einmal Musik aus der Schweiz gibt es am Donnerstag, 6. August: Erika Stucky mit „Spidergirl“. Inspiriert von Tom Waits, ist doch ein typischer Stucky-Abend versprochen. Die Kompositionen stammen aus Stuckys Feder, zusätzlich zu hören sind absurde wie legendäre Cover-Songs der Pop-Geschichte. Auch aus der Schweiz kommt das Duo Schaerer/Niggli. Der Stimm-Virtuose Andreas Schaerer kann von klassischem Gesang über Jodel- und Oberton-Klänge bis zur Beat-Box so ziemlich alles. Ihm gegenüber steht mit dem in Kamerun geborenen Schweizer Lucas Niggli einer der vielseitigsten Schlagzeuger Europas.

Über die Färöer nach Italien

Nordisch wird das Doppelkonzert am Freitag, 7. August. Die Dänin Tina Dico ist eine passionierte und seit Jahren sehr erfolgreiche und mehrfach ausgezeichnete Songwriterin. Ihr neues lbum „Whispers“ ist ein kraftvolles Werk der leisen Töne. Die Sängerin spielt mit Helgi Jonsson, der schon einmal in eigener Sache beim Hafensommer gastierte. Der zweite Künstler des Abends kommt von den Färöer-Inseln: Teitur Lassen. Seine leisere Musik ist beeinflusst von Bob Dylan oder Leonard Cohen.

Weiter geht die Hafensommer-Reise nach Italien am Samstag, 8. August. In der Musik eine Heimat zu finden, das ist nicht erst in Zeiten der Globalisierung ein Thema. Der Sizilianer Pollina kennt dieses Bedürfnis. Als Wahlschweizer ist er auf der Suche nach Zugehörigkeit. Auf seinem neuen Album „L? appartenenza“ reflektiert er seine Sehnsüchte. Die italienische Pianistin, Sängerin und Komponistin Carolina Bubbico ist noch ein Geheimtipp: Ihr Debütalbum heißt „Controvento“, „Gegen den Strom“, was auch für ihre Musik gilt.

Zum vierten Mal Sophie Hunger

Zum vierten Mal steht die Schweizerin Sophie Hunger am Sonntag, 9. August, auf der Hafensommerbühne. Nach einer Auszeit ist sie jetzt wieder da. Auch auf „Supermoon“ widersetzt sich Hunger weiter jedem Versuch der Einordnung in gängige Kategorien. Mark Berube, der den Abend eröffnet, gilt als einer der spannendsten Musiker Kanadas. Er wird mit seiner intensiven Stimme Akzente setzen, begleitet von Kristina Koropeecki an Cello und Akkordzither.

 
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