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SCHWEINFURT
Grotesk, surreal, gespenstisch
Beängstigend: Szene aus Alphaville
Foto: Cinetext | Beängstigend: Szene aus Alphaville
Katharina Winterhalter
Katharina Winterhalter
 |  aktualisiert: 24.05.2022 09:36 Uhr

Das Filmforum der vhs zeigt im KuK – Kino und Kneipe internationale Filme in Originalversion mit deutschen Untertiteln und Filmklassiker. Im Winter-Semester beschäftigt sich eine thematische Reihe mit Zukunftsvisionen aus Vergangenheit und Gegenwart. Zu sehen sind Science-Fiction-Filme von Fritz Lang, Godard, Fassbinder, Tarkowskij, Soderberg und anderen, darunter auch der Stummfilm-Klassiker „Metropolis“ in der neu restaurierten Langfassung. Nach vielen Jahren müssen die Eintrittspreise erhöht werden, auf 6, und ermäßigt 5 Euro. Teilnehmer der vhs-Sprachkurse zahlen unverändert 4 Euro. Beginn ist, wenn nicht anders angegeben, immer um 19 Uhr.

Am 4. November ist Metropolis zu sehen (Fritz Lang, D 1926, 145 Min.), der immer wieder faszinierende Klassiker über die Stadt der Zukunft, eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, in der die Arbeiter rücksichtslos unterdrückt und ausgebeutet werden, über die Erschaffung eines künstlichen Menschen und die Kraft des Mitleids. In der neu restaurierten Langfassung, mit Christoph Georgii am Klavier. Eintritt 7, ermäßigt 6 Euro.

Am 11. November folgt Der schweigsame Stern (Kurt Maetzig, DDR 1960, 95 Min.). Ein Raumschiff mit internationaler Besatzung unternimmt eine Expedition zur Venus. Auf dem Flug im Weltraum entschlüsselt der amerikanische Atomphysiker Hawling eine Nachricht, die eine Kriegserklärung an die Erde bedeutet. Auf der Venus gelandet, finden die Forscher eine völlig militarisierte Gesellschaft und gespenstische Situation vor. Der erste Science-Fiction-Film der DEFA, nach Stanislaw Lems Roman „Planet des Todes“, mit Ruth-Maria Kubitschek und Eva-Maria Hagen.

Am 18. November wird Alphaville von Jean-Luc Godard gezeigt (F 1965, 105 Min., FSK 16, frzOmU, mit Edddie Constantine und Anna Karina). Geheimagent Lemmy Caution kommt nach Alphaville, um den entführten Professor von Braun zu suchen, den Entwickler des Computers Alpha 60, der die Gefühle und Gedanken der Menschen lenkt. Auf dem Weg durch diese computergesteuerte utopische Stadt, in der Liebe und Trauer gewaltsam ausgemerzt wurden, bekommt Lemmy Caution eine Gefährtin: Natascha, die Tochter des Professors. Godards Science-Fiction-Klassiker ist eine symbolische Komödie über Liebe, Kontrolle, Eroberung und Verführung. Statt futuristische Kulissen einzusetzen, filmte er Verwaltungsgebäude und Hochhäuser des nächtlichen Paris und verfremdete sie mit Licht, Schatten und Perspektiven. (Goldener Bär Berlin 1965).

Am 25. November ist Die Hamburger Krankheit von Peter Fleischmann zu sehen (BRD 1979, 109 Min.). In Hamburg bricht eine tödliche Seuche aus. In einem Quarantänelager lernen sich ein Arzt, eine junge Frau, ein Würstchenverkäufer und ein Rollstuhlfahrer kennen. Gemeinsam gelingt ihnen die Flucht, doch ihre Reise wird zu einer chaotischen Odyssee durch Deutschland. Ein grotesker, surrealistischer, politisch unkorrekter Bilderrausch, mit Helmut Griem, Fernando Arrabal, Rainer Langhans und Rosel Zech.

 
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