Bunt und fröhlich feierten 1400 prächtig kostümierte Narren am Samstagabend ihre Eisbär-Party im Festzelt am VfL-Sportgelände. Unter den vielen originellen Gruppen stachen etliche Superhelden und Spidermen ins Auge. Den Vogel schoss eine große Gruppe aus Hesselbach ab, die als 49 Lottokugeln erschien.
Beim Euerbacher Faschingszug am Sonntag marschierte eine schwarz-rot-goldene Mädelsgruppe mit. Mit einem goldenen Pokal in Händen erinnerte sie an den Fußball-Triumph bei der Weltmeisterschaft in Brasilien. Darüber hinaus bot die kleine Garde einen ebenso prächtigen Anblick wie die Heimatkapelle Sömmersdorf, die als „Hefesäck“ verkleidet für den guten Ton sorgte. Umgebaut hatte die Sömmersdorfer Jugend einen Wagen als Panzer, auf dem zu lesen war: „Amis ade, Asylanten juhe!“ Was man als Willkommensgruß an die künftigen Asylbewerber in der Kaserne interpretieren kann.
Rund 2000 Besucher wurden beim Bergrheinfelder Faschingszug gezählt. Thematisiert wurden vor allem die Bauarbeiten im Ort. Beim Rathausumbau sollen die Angestellten in die Hütten des Adventsmarktes ausgelagert werden, und die Mainstraße wird Prachtallee. Die landwirtschaftlichen Verbände protestierten mit einem Strommast gegen SuedLink. Die Aktiven des Musikvereins starteten als Skifahrer verkleidet, die Damen des Frauenbunds erblühten als Frühlingsblumen, und der Skiclub zeigte sich im Dschungelcamp. Tanzgarden, Männerballett und das große Märchenschloss der Bercher Mee Elf vervollständigten das närrische Treiben.
Ins Mittelalter entführten die Narren des Karnevalsclubs Oberlauringen. Aus Hammelburg war eigens dazu die Mittelaltergruppe „Custor Castellis“ angereist. Das heimische Männerballett präsentierte während des Zuges akrobatische Kunststücke, und die Mailer Jugend brachte auf einem Bollerwagen das „Gemee-Haus“ mit. Mittendrin im Zug: „Sahnetörtchen“ beiderlei Geschlechts. Nach dem Zug feierten die Narren in der Schule weiter.
Mit 19 Wagen gehörte der Umzug in Schonungen zu den größeren im Kreis. Bei den Themen fielen der „Hauptbahnhof Schonungen-Mitte“ und das „Funkloch“ auf, letzteres durch einen gähnend leeren Wagen. Die Feuerwehr Forst würde gern die Altlast gegen einen neuen Leiterwagen tauschen, und die Eltern der Kita Schonungen befürchten eine Bobbycar-Maut wegen leerer Gemeindekassen. Ausgeschrieben war der Wettbewerb „In einem Zug“, bei dem die Narren „risikoarmen Alkoholkonsum“ thematisieren sollten. Der Wettbewerb fiel mangels Bewerber aber aus.
„Das ist Wahnsinn, warum schickst du mich in die Hölle?“ Zu den Partyklängen der Pfändhäuser Musikanten rollte er los, der kleine, aber feine Faschingsumzug in Dittelbrunns hohem Norden. Auch der Sportverein und die Dorfjugend waren „tierisch gut drauf“, dank Primatenkäfig und einem ganzen Planeten der Affen im Schlepptau, mit Riesen-Bananen an der Traktorschaufel. Aber auch „Bauer sucht Frau“ wurde veräppelt. Weil in der Turnhalle gerade renoviert wird, ging es zum Feiern ins Sportheim.
Der „Zoch“ des Oberwerrner Karnevalsvereins war der neunte seit der Gründung 2006. Für tolle Feierstimmung war zwischen Sportplatz und Waage gesorgt, bei der abschließenden Party in der Festscheune sowieso. Der bunte Computerspiel-Klassiker Tetris war ebenso zu bestaunen wie eine Pipeline mit Hochprozentigem (statt billigem Öl), ein Kützberger Piratenschiff in Biernot, Feuerwerk sowie Party People zwischen Himmel und Hölle. Auch der fantasievoll kostümierte Dramatische Verein Niederwerrn fehlte nicht.
In Dürrfeld hatte die DJK den Umzug organisiert. Mit der Trachtenkapelle voraus und Faschingswütigen im Schlepptau ging es quer durch den Ort zum Feiern ins Sportheim.
ONLINE-TIPP
Viele Bilder von den Faschingszügen unter schweinfurt.mainpost.de
