„Es ist gut, wenn die Kinder im Schulgarten mitarbeiten“ sagt Prälat Karl Rost, „da erleben sie die Natur. Sie sehen, wo etwas wächst. Das ist pädagogisch wertvoll.“ Die Maria-Stern-Schule, Förderzentrum mit Förderschwerpunkt Sprache, wurde vor 40 Jahren geplant und 1976 gebaut. In die Jahre gekommen, musste der Gebäudekomplex ab 2008 generalsaniert werden – in Etappen bei laufendem Schulbetrieb. Am kommenden Freitag feiern die Verantwortlichen den Bauabschluss mit einem Festakt und am Samstag um 10.30 Uhr mit einem Gottesdienst vor dem Haupteingang in der Felix-Dahn-Straße 11, gefolgt vom „Schulweihfest mit Speis und Trank, Spaß und Spiel, Musik und Theater“ ab 12 Uhr, wie es in der Einladung heißt.
Im neuen Pausenhof finden sich vielerlei Spielmöglichkeiten wie etwa der in alle Richtungen flexible Balancierbalken oder die Möglichkeit zum Wasserplanschen an den steinernen Gänsen. Die Generalsanierung brachte neue Klassenzimmer, einen neuen Verwaltungsbereich, neue Unterkünfte für die Schulvorbereitende Einrichtung SVE (Kindergarten mit Sprachförderung), eine größere Aula, neuen Außenbereich und Turnhalle, wobei viel vom Eichen-Parkett und dem Ziegelmauerwerk erhalten werden konnte. Nun ist die Einrichtung auf aktuellem technischem Stand, samt moderner feuerpolizeilicher Voraussetzungen.
440 Kinder aus Stadt und Land besuchen die Maria-Stern-Schule, so Schulleiter Markus Fuchs: etwa die Hälfte in 17 SVE-Gruppen und die anderen in 16 Klassen der Grund- und Teilhauptschule (Jahrgang eins mit sechs). Die lehrt nach dem normalen bayerischen Lehrplan und fördert zugleich die Kinder mit Sprachschwierigkeiten. Ob Kinder stottern oder Silben und Konsonanten verwechseln oder Buchstaben falsch aussprechen: häufig haben genau diese Schwächen tiefere Gründe. Dann sind neben Lehrern und Logopäden auch Psychologen gefragt, die ebenfalls an der Schule arbeiten. 130 Mitarbeiter sind hier tätig.
Dank an Helfer und Sponsoren
Weitere sprachgestörte Kinder kommen zur ambulanten Förderung in die Felix-Dahn-Straße, wieder andere werden an ihrer Regelschule aufgesucht und gefördert.
Trägerverein der Schule ist der Marienverein, dessen Vorsitzender Karl Rost ist. Mit Hilfe öffentlicher Zuschüsse übernahm der kirchliche Verein den Umbau. Bei Gesamtkosten über 10 Millionen Euro mussten viele Förderer und Sponsoren einspringen: der Freistaat zuerst, aber auch die Diözese, „Sternstunden e.V.“, „Aktion Mensch“, Sparkassenstiftung, „Kids Love Foundation“, InnerWheel und Lionsclub de Leone, Förderkreis und Elternbeirat. Rost ist voll des Lobes für die Helfer bei der Regierung von Unterfranken und die vielen Sponsoren, die hier eine Teeküche, dort Wandverkleidungen und sogar die Theaterbühne in der Aula finanzierten. Theater, sagt Rost, ist sehr wichtig für Kinder mit Behinderung. Auf der Bühne schlüpfen sie in andere Rollen, und aus einem zuvor schüchternen Jungen wird auf einmal ein bestimmender „Räuber Hotzenplotz“. Das bringt Anerkennung, schmunzelt der Prälat, und der kleine Schauspieler traut sich mehr zu.
Auf 15 000 Quadratmetern „mitten in der Stadt“, so Rost, hält der Marienverein Grund und Gebäude vor, vom Kindergarten über die Schule bis hin zum Seniorenheim – „Platz ohne Ende“, übertreibt stellvertretender Rektor Wolfgang Reger vor Freude ein wenig.
Bei der Feier am Freitag wird Gründungsrektor Dr. Elmar Schaar die Festrede halten und Architekt Christian Teichmann offiziell den Schlüssel Überreichen.
Eine Kupferrolle mit Zeitungen, Münzen und Urkunde fanden die Arbeiter im Grundstein. Die Kupferkapsel wird, zusätzlich bestückt mit aktuellen Angaben, Zeitungen und Münzen, wieder eingebaut.