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WÜRZBURG
Gesunde Haut im Winter
Cremen, cremen und nochmals cremen: In der kalten Jahreszeit kommt man nicht herum, die Haut stärker zu pflegen.
Foto: Fotolia | Cremen, cremen und nochmals cremen: In der kalten Jahreszeit kommt man nicht herum, die Haut stärker zu pflegen.
reda
 |  aktualisiert: 16.12.2020 12:31 Uhr

In Drogeriemärkten hat man die Qual der Wahl: Feuchtigkeitscremes, Anti-Aging-Produkte oder der altbekannte blaue Nivea-Tiegel. Doch was hilft wirklich gegen trockene, rissige Haut im Winter? Wir erklären, wie man gut durch die kalte Jahreszeit kommt.

Warum trocknet die Haut im

Winter stärker aus?

Ein Grund ist die fehlende Sonne, erklärt der Dermatologe Thomas Titzmann. Zwar ist übermäßiges Sonnenbaden für die Haut nicht gesund, UV-Strahlung hat aber grundsätzlich auch eine hautberuhigende Wirkung und bremst Entzündungszellen, bestätigt auch die Dermatologin Dagmar Ludolph-Haus von Dermatologie Bayern. Die beiden anderen Gründe sind den meisten bekannt: Sowohl die trockene, kalte Luft draußen, als auch die Heizungsluft in den Räumen macht unserer Haut zu schaffen. Wer in seiner Wohnung viel heizt, kann einen Luftbefeuchter aufstellen und sollte nicht vergessen, regelmäßig zu lüften. Beim Skifahren sollte man an ausreichend Kälte- und Sonnenschutz denken, um Erfrierungen und Sonnenbrand zu vermeiden.

Welche Pflege ist sinnvoll?

Thomas Titzmann rät zu fettreichen Pflegelotionen, am besten mit Harnstoff. Dieser heißt auch Urea und ist dafür verantwortlich, dass die Haut wieder vermehrt Feuchtigkeit einlagern kann. Bei extrem trockener Haut eignen sich sehr fettreiche, sogenannte Lipolotionen. Beim Händewaschen kann man im Winter statt Seife auch Waschlotionen verwenden. Diese sind deutlich milder als Seifen und auch für Neurodermitis-Patienten gut geeignet.

Wie kann ich trockener Haut

vorbeugen?

Im Herbst bereits vorzubeugen, ist eigentlich nicht möglich, sagt Dagmar Ludolph-Hauser. Die Haut sei ein Grenzflächenorgan, das sensibel auf Temperaturen reagiert. Deshalb kann man auch in der Pflege hauptsächlich auf den aktuellen Zustand der Haut reagieren. Titzmann weist darauf hin, dass man der Haut im Winter einigen Stress relativ einfach ersparen kann. Zu häufiges Duschen und ständiges Händewaschen trocknet die Haut beispielsweise zusätzlich aus. Wer auf die tägliche Dusche am Morgen nicht verzichten will, kann sich mit Ölbädern behelfen. Die Emulsion aus Wasser und Öl versorgt die Haut mit einer Schutzschicht. Diese muss kurz einwirken und wird dann wieder abgeduscht. Der Dermatologe empfiehlt, sich ungefähr doppelt so oft einzucremen wie im Sommer. Wer im Sommer gar keine Lotionen verwendet, sollte sich im Winter zumindest hin und wieder eincremen.

Welche Rolle spielt die Kleidung?

Wer besonders viel Waschmittel verwendet, tut seiner Haut keinen Gefallen. Wäscht man mit zu viel Waschmittel, bleiben oft Rückstände in der Kleidung, die dann zu Hautreizungen führen. Oft lohnt es sich, die Funktion „Spülen plus“ zu wählen, um auch wirklich alle Pulverreste zu entfernen. Ein spezielles Sensitiv-Waschmittel ist aber nicht notwendig.

Kann man auch zu viel pflegen?

Je nach Hauttyp können fettreiche Cremen bei übermäßiger Anwendung zu Pickeln oder Akne führen. Titzmann betont allerdings, dass eine unterstützende Pflege im Winter normalerweise keinen Einfluss auf die Selbstschutzfunktionen der Haut hat. Ludolph-Hauser erklärt, dass es an den Händen fast unmöglich ist, die Haut zu überpflegen. Im Gesicht kann das jedoch schon passieren. Neben Pickeln kann übermäßige Pflege mit reichhaltigen Cremes auch zur sogenannten „Stewardessen-Krankheit“ führen. Die Krankheit heißt korrekt Perioale Dermatitis und äußert sich durch Rötungen vor allem um den Mund und rote Pickelchen. Grundsätzlich gilt: Solange sich die Haut gesund anfühlt, ist es ein gutes Zeichen. Bei Beschwerden schadet es natürlich nie, einen Facharzt aufzusuchen und sich eine individuelle Pflege verordnen zu lassen.

Pflege-Tipps für kalte Tage

Ohren: Im Winter trocknen Kälte und Wind die Haut schnell aus – und das nicht nur im Gesicht. An kalten Tagen sollten daher auch die Ohren gut eingecremt werden. Darauf weist Birgit Huber vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) hin.

Lippen: Auf die Lippen kommt beim Wintersport am besten ein Sonnenschutzstift, auf den man Lippenstift geben kann.

Gesicht: Im Winter am besten fetthaltige Cremes verwenden. Diese wirken wie ein zusätzlicher Kälteschutz. Auf ein Gel auf Wasserbasis oder eine leichte Lotion sollte man verzichten. Sie enthalten zu viel Wasser und

trocknen daher zusätzlich aus.

Zeitpunkt: Pflegeprodukte für die Haut sollten mindestens 30 Minuten vor dem Gang ins Freie aufgetragen werden. Text: dpa

 
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