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NIEDERWERRN
Gemeinde will Grillplatz an der Wern bauen
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 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:51 Uhr

Die heftigeren Jugend-Probleme, sie sind auf Niederwerrns Asphalt nicht häufig, aber latent vorhanden: Streetworkerin Anke Ostermann berichtete dem Gemeinderat im Jahresrückblick von intensiver Arbeit, nicht nur am „Pavillon“ und Dittelbrunner Weg. Eine weitverbreitete Designerdroge sei, noch dazu in schlechter Qualität, auch schon einmal in Niederwerrn aufgetaucht. Eine Schweinfurter Möchtegern-Jugendgang gab es mit der „Innenstadt 21“, die sich ebenfalls mal in die Stadtrandgemeinde verirrt habe. Bulimie, Schlankheits- oder Schönheitswahn sind weitere aktuelle Mode-Krankheiten unter Teenagern, oder auch die Spielsucht.

In Sachen Alkoholprävention gab es 2012 erstmals das staatlich geförderte „HaLT“-Projekt an der Wern. Lob gab es von Bürgermeister Peter Seifert für zahlreiche Einzel-, Gruppen- und Cliquengespräche: Ostermann kenne ihr Klientel und könne die Jugendlichen bei Konflikten mit dem erwachsenen Umfeld jederzeit gezielt ansprechen.

Andreas Kaiser, Gemeindejugendpfleger, zog für die Jugendsozialarbeit an der Schule Bilanz. So gab es 245 dokumentierte Kontakte und 24 Betreuungsfälle. Es geht um Leistungsdruck, Mobbing, Aggressivität, Aufmerksamkeitsdefizite, mitunter sogar Kindswohlgefährdungen durch Sorgeberechtigte. Statistisch traten 11 570 mal Jugendliche in den verschiedenen Einrichtungen in Erscheinung: bei etwa 35 bis 60 Besuchern pro Öffnungstag im Jugendhaus. Andrea Brosch betreute als Ferienspaß-Beauftragte 829 Kinder. Hausaufgabenbetreuung gab es bis Jahresmitte und ging dann in die verstärkte Ganztages-Schulbetreuung über. Vandalismus, in Niederwerrn mal ein Dauerbrenner, sei heute eher auf Übermut Einzelner zurückzuführen, so Kaiser.

Streetworkerin Anke Ostermann würde den geplanten Grillplatz begrüßen, viele Familien hätten einfach keinen Garten. Der Platz wurde mit 13 zu sechs Stimmen grundsätzlich beschlossen. Der Standort liegt hinter der B 303, zwischen Wern und Unterführung, am Radweg; auf Antrag der Freien Wähler mit offenem Pavillon, Abfalleimer und Sitzgelegenheiten. Von Martin Pensel gab es Vandalismus-Warnung (ob der brennbaren Holzbauteile) sowie Kritik an einem Feuerplatz nahe der Schnellstraße. Auch Norbert Hart ist mit dem Standort „nicht glücklich“.

Der Platz sei nicht nur für Jugendliche, sondern auch die Generation mittleren Alters gedacht, war sich Bettina Bärmann mit Michael Haag einig, der Standort gut und auch für Leute mit Behinderungen zugänglich. Das fand zwar auch Hans Karl Wedler, warnte aber vor Konsequenzen in Sachen Anmeldung, Wartung und Sauberkeit. Im März soll über das Ausschreibungsergebnis entschieden und zeitnah gebaut werden.

 
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