Das Publikum war sich bei der Premiere nach 130 Minuten Kabarett in der Kulturbühne Alte Feuerwehr einig: Das war eines der besten Programme der zwölf GELA ?84–Leute in den letzten Jahren. Hintergründige, bissige und scharf gewürzte Unterhaltung wurde geboten, davon konnten die 62 Besucher nicht genug hören und sehen.
Keine langatmigen Texte (wie früher bisweilen), rasche Folge der Auftritte, fast durchgehend freier Vortrag, gut gesetzte Pointen, schmissige Songs und Melodien – an diesem Abend gab es nicht viel auszusetzen. Besondere Mühe hatte sich die Truppe um Dieter Perlowski mit den Bühnenbildern gemacht. Da lebte es auf der Bühne, die Standorte der Vortragenden waren gut arrangiert, die Kostümierung war dezent und variabel, sparsame und dennoch wirkungsvolle Kulissen, kein Theater.
Auf dem Programm-Flyer war Pinocchio zu sehen, dessen Nase bei jeder Lüge immer länger wird. Die Halbwahrheiten und Lügen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, in den Medien und Parteien sollten also aufgedeckt, Schlagzeilen und Schlagworte unter die Lupe genommen werden.