WÜRZBURG
Gefährliche Autorennen auf dem Berliner Ring
Rücksichtslose Autofahrer nutzen den Berliner Ring in der Würzburger Innenstadt immer wieder zu gefährlichen Rennen: Mehrere von ihnen werden jetzt von der Polizei gesucht.
Eine Anwohnerin filmte, wie einer am vergangen Sonntag skrupellos bei Nacht viel zu schnell durch die Kurven jagte, in wilder Jagd etwa eine Viertelstunde lang in wilder Fahrt den Ring umkreiste – und sich nicht daran störte, dass er andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr brachte.
Der Bayerische Rundfunk zeigt Szenen vom vergangenen Sonntag, die einem die Haare zu Berge stehen lassen: Ein dunkler Wagen jagt in halsbrecherischem Tempo durch den Ring, wie ein Bankräuber auf der Flucht in einem schlechten Kinofilm. Er rast so schnell, dass er – wie ein Rallye-Fahrzeug – durch die Kurve driftet. Ein Pizzabote auf dem Mofa muss vor dem heranjagenden Wagen ausweichen, wird fast auf den Radweg gedrückt. Der Wagen schleudert, droht auszubrechen und driftet teilweise so stark, dass er zwei Fahrbahnen braucht. Um ein Haar kracht er dabei hinten auf einen Nahverkehrs-Bus.
Die Anwohnerin ist nicht die einzige, die diese Szenen am Sonntag gegen 21 Uhr wahrnahm. Es gibt mindestens einen weiteren Zeugen – und andere Autos, deren Fahrer der Polizei wertvolle Hinweise als Zeugen machen könnten. Der Pizzabote hat inzwischen Anzeige erstattet. "Es war beängstigend," sagte er. Die Polizei-Inspektion Würzburg-Stadt weiß aber laut Pressesprecherin Jessica Schaffer, dass weitere Zeugen den Fall beobachtet haben, Offenbar filmt auch eine wachsende Zahl von eingeweihten Fans die "Action".
Die Anwohnerin, die ungenannt bleiben will, beobachtet häufig solche Szenen. In den vergangenen sechs Wochen hätten sich bei Nacht solche Fahrten immer mehr gehäuft, nicht täglich, aber mehrmals pro Woche, in den Nächten auf Samstag und Sonntag manchmal mehrfach. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis da wirklich mal ein schlimmer Unfall passiert", so die Anwohnerin im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk.
Andere Anwohner bestätigen diese Beobachtung, die Fahrten fänden sogar manchmal morgens um vier Uhr statt - offenbar beobachtet und mit Handykameras einer wachsenden Zahl von Eingeweihten gefilmt. Die Anwohnerin hat - wie sie dieser Zeitung bestätigte - bereits vor drei Wochen die Polizei informiert. Doch dort wurde ihre Beschwerde zunächst nicht ernst genommen, sondern abgeblockt. Die Frau wurde - wie sie erzählt - aufgefordert, selbst Belege für ihre Behauptung wie Kennzeichen oder Filmaufnahmen zu bringen. "Ich hatte eigentlich erwartet, dass man als Bürger mit seinem Anliegen ernster genommen wird," sagte sie auf unsere Nachfrage.
Inzwischen kann sie ihre Aussagen mit umfangreichen Filmaufnahmen belegen, und nach ersten Medienanfragen wird auch die Polizei aktiv. Der Raser vom Sonntag umkreiste den Ring fast eine Viertelstunde lang, jagte den Pizzaboten, kollidierte fast mit dem Bus. Aber er ist nicht der einzige: weitere Aufnahmen zeigen mindestens zwei weitere Wagen, darunter einer silberfarben, in wilder Jagd um den Ring. Auch von mindestens einem dieser Fahrzeuge wissen andere Zeugen Teile des Kennzeichens. Die drei sollen hier regelmäßig ihre Runden gedreht haben, sagt die Zeugin. Andere Autos seien nur gelegentlich aufgetaucht.
Die Würzburger Polizei hat mittlerweile umfangreiche Ermittlungen eingeleitet. Offenbar ist sie mit der Ermittlung des Verkehrs-Rowdys schon ziemlich weit, wie es am Mittwoch hieß. Der Fahrzeugtyp des Wagens vom Sonntag sieht auf den Filmaufnahmen wie ein BMW der 3-er Touring-Serie aus, auch Teile des Nummernschildes wurden von Zeugen genannt.
Die Polizei geht laut Schaffer davon aus, dass sie binnen der nächsten Tage den Fahrer ermittelt, der dann nicht nur mit einer Anzeige wegen gefährlicher Straßenverkehrs-Gefährdung rechnen muss. Auch die Führerscheinbehörde wird sich überlegen, ob sie einem solchen rücksichtslosen Verkehrsteilnehmer nicht den „Lappen“ entziehen sollte, oder ihn zumindest zu einer Nachschulung schickt.
Laut Polizeikommissarin Jessica Schaffer wird es verstärkt Laserkontrollen auf den Zufahrtsstraßen um Ring geben. Der Berliner Platz soll künftig überwacht werden. Die Polizei bittet außerdem um Zeugenhinweise.
Dies ist offensichtlich nur der vorläufig letzte einer ganzen Reihe solcher Vorfälle. Immer wieder erzählen Anwohner von gelegentlich halsbrecherischen Manövern bei Nacht am Berliner Ring. Junge Männer in optisch aufgemotzten Wagen jagen hintereinander her – ob aus Spaß oder in einer ernsthaften Verfolgungsjagd, ist für Außenstehende nicht ersichtlich.
Anwohner sind verunsichert, empfinden den Lärm als unzumutbare Belästigung. Das Tempo der Wagen, die aufheulenden Motoren und jaulenden Reifen schrecken sie auf. Kopfschüttelnd verfolgen sie, wie die Autos im Ring halsbrecherisch ihre Kreise ziehen. So schnell, wie sie gekommen sind, verschwinden die „Rennfahrer“ wieder in Richtung Schweinfurter Straße, Hauger Ring oder Martin-Luther-Straße.
Ein solcher Fall wurde im April vorigen Jahres von den Gästen einer Geburtstagsfeier in der Ludwigstraße wahrgenommen – in diesem Fall, gegen Mitternacht, als keine weiteren Verkehrsteilnehmer unterwegs waren. „Es ist ein Wunder, dass noch nichts Ernsthaftes passiert ist,“ sagt einer der damaligen Gäste. Als die zwei Autos nachts mit hohem Tempo durch die Ludwigstraße auf den Ring zurasten, hätte ein Fußgänger keine Chance gehabt, wenn er an einer dunklen Stelle zwischen geparkten Autos die Straße hätte überqueren wollen. Offenbar vertrauen die selbsternannten Rennfahrer aber darauf, dass ihr Radau die Fußgänger schon ängstlich zurückschrecken lässt.
Zeugen können sich unter der Telefonnummer (09 31)457-22 30 melden.
Eine Anwohnerin filmte, wie einer am vergangen Sonntag skrupellos bei Nacht viel zu schnell durch die Kurven jagte, in wilder Jagd etwa eine Viertelstunde lang in wilder Fahrt den Ring umkreiste – und sich nicht daran störte, dass er andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr brachte.
Der Bayerische Rundfunk zeigt Szenen vom vergangenen Sonntag, die einem die Haare zu Berge stehen lassen: Ein dunkler Wagen jagt in halsbrecherischem Tempo durch den Ring, wie ein Bankräuber auf der Flucht in einem schlechten Kinofilm. Er rast so schnell, dass er – wie ein Rallye-Fahrzeug – durch die Kurve driftet. Ein Pizzabote auf dem Mofa muss vor dem heranjagenden Wagen ausweichen, wird fast auf den Radweg gedrückt. Der Wagen schleudert, droht auszubrechen und driftet teilweise so stark, dass er zwei Fahrbahnen braucht. Um ein Haar kracht er dabei hinten auf einen Nahverkehrs-Bus.
Die Anwohnerin ist nicht die einzige, die diese Szenen am Sonntag gegen 21 Uhr wahrnahm. Es gibt mindestens einen weiteren Zeugen – und andere Autos, deren Fahrer der Polizei wertvolle Hinweise als Zeugen machen könnten. Der Pizzabote hat inzwischen Anzeige erstattet. "Es war beängstigend," sagte er. Die Polizei-Inspektion Würzburg-Stadt weiß aber laut Pressesprecherin Jessica Schaffer, dass weitere Zeugen den Fall beobachtet haben, Offenbar filmt auch eine wachsende Zahl von eingeweihten Fans die "Action".
Die Anwohnerin, die ungenannt bleiben will, beobachtet häufig solche Szenen. In den vergangenen sechs Wochen hätten sich bei Nacht solche Fahrten immer mehr gehäuft, nicht täglich, aber mehrmals pro Woche, in den Nächten auf Samstag und Sonntag manchmal mehrfach. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis da wirklich mal ein schlimmer Unfall passiert", so die Anwohnerin im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk.
Andere Anwohner bestätigen diese Beobachtung, die Fahrten fänden sogar manchmal morgens um vier Uhr statt - offenbar beobachtet und mit Handykameras einer wachsenden Zahl von Eingeweihten gefilmt. Die Anwohnerin hat - wie sie dieser Zeitung bestätigte - bereits vor drei Wochen die Polizei informiert. Doch dort wurde ihre Beschwerde zunächst nicht ernst genommen, sondern abgeblockt. Die Frau wurde - wie sie erzählt - aufgefordert, selbst Belege für ihre Behauptung wie Kennzeichen oder Filmaufnahmen zu bringen. "Ich hatte eigentlich erwartet, dass man als Bürger mit seinem Anliegen ernster genommen wird," sagte sie auf unsere Nachfrage.
Inzwischen kann sie ihre Aussagen mit umfangreichen Filmaufnahmen belegen, und nach ersten Medienanfragen wird auch die Polizei aktiv. Der Raser vom Sonntag umkreiste den Ring fast eine Viertelstunde lang, jagte den Pizzaboten, kollidierte fast mit dem Bus. Aber er ist nicht der einzige: weitere Aufnahmen zeigen mindestens zwei weitere Wagen, darunter einer silberfarben, in wilder Jagd um den Ring. Auch von mindestens einem dieser Fahrzeuge wissen andere Zeugen Teile des Kennzeichens. Die drei sollen hier regelmäßig ihre Runden gedreht haben, sagt die Zeugin. Andere Autos seien nur gelegentlich aufgetaucht.
Die Würzburger Polizei hat mittlerweile umfangreiche Ermittlungen eingeleitet. Offenbar ist sie mit der Ermittlung des Verkehrs-Rowdys schon ziemlich weit, wie es am Mittwoch hieß. Der Fahrzeugtyp des Wagens vom Sonntag sieht auf den Filmaufnahmen wie ein BMW der 3-er Touring-Serie aus, auch Teile des Nummernschildes wurden von Zeugen genannt.
Die Polizei geht laut Schaffer davon aus, dass sie binnen der nächsten Tage den Fahrer ermittelt, der dann nicht nur mit einer Anzeige wegen gefährlicher Straßenverkehrs-Gefährdung rechnen muss. Auch die Führerscheinbehörde wird sich überlegen, ob sie einem solchen rücksichtslosen Verkehrsteilnehmer nicht den „Lappen“ entziehen sollte, oder ihn zumindest zu einer Nachschulung schickt.
Laut Polizeikommissarin Jessica Schaffer wird es verstärkt Laserkontrollen auf den Zufahrtsstraßen um Ring geben. Der Berliner Platz soll künftig überwacht werden. Die Polizei bittet außerdem um Zeugenhinweise.
Dies ist offensichtlich nur der vorläufig letzte einer ganzen Reihe solcher Vorfälle. Immer wieder erzählen Anwohner von gelegentlich halsbrecherischen Manövern bei Nacht am Berliner Ring. Junge Männer in optisch aufgemotzten Wagen jagen hintereinander her – ob aus Spaß oder in einer ernsthaften Verfolgungsjagd, ist für Außenstehende nicht ersichtlich.
Anwohner sind verunsichert, empfinden den Lärm als unzumutbare Belästigung. Das Tempo der Wagen, die aufheulenden Motoren und jaulenden Reifen schrecken sie auf. Kopfschüttelnd verfolgen sie, wie die Autos im Ring halsbrecherisch ihre Kreise ziehen. So schnell, wie sie gekommen sind, verschwinden die „Rennfahrer“ wieder in Richtung Schweinfurter Straße, Hauger Ring oder Martin-Luther-Straße.
Ein solcher Fall wurde im April vorigen Jahres von den Gästen einer Geburtstagsfeier in der Ludwigstraße wahrgenommen – in diesem Fall, gegen Mitternacht, als keine weiteren Verkehrsteilnehmer unterwegs waren. „Es ist ein Wunder, dass noch nichts Ernsthaftes passiert ist,“ sagt einer der damaligen Gäste. Als die zwei Autos nachts mit hohem Tempo durch die Ludwigstraße auf den Ring zurasten, hätte ein Fußgänger keine Chance gehabt, wenn er an einer dunklen Stelle zwischen geparkten Autos die Straße hätte überqueren wollen. Offenbar vertrauen die selbsternannten Rennfahrer aber darauf, dass ihr Radau die Fußgänger schon ängstlich zurückschrecken lässt.
Zeugen können sich unter der Telefonnummer (09 31)457-22 30 melden.
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