Neuer Schock in Bad Alexandersbad: In der Baugrube, in der zwei tote Babys lagen, ist am Freitagmittag eine Gasleitung angebohrt worden. Gegen 12.30 Uhr wurde Großalarm ausgelöst; die umliegenden Häuser wurden geräumt. Kurz vor 14 Uhr durften die Bewohner in ihre Wohnungen zurückkehren.
Nach dem Fund der beiden vergrabenen Babyleichen hat es am Freitag noch keine Information über deren Herkunft gegeben. Die Identität der Kinder sei noch nicht geklärt, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt in Hof, Gerhard Schmitt. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft Hof mitteilten, wurden die Leichen bereits am Donnerstagvormittag obduziert; die Ergebnisse liegen aber noch nicht vor. Die Toten waren – wie berichtet – in einem Vorgarten in Bad Alexandersbad (Kreis Wunsiedel) vergraben gewesen und bei Bauarbeiten entdeckt worden. Der Grundstücksbesitzer errichtet dort zurzeit einen Carport; dafür musste Erde ausgehoben und abtransportiert werden. Erst auf der Deponie fiel am späten Mittwochabend auf, dass in dem Abraum zwei Kinderleichen steckten – nach erstem Anschein Neugeborene.
Wegen des starken Verwesungszustandes müssen langwierige Feingewebe-Untersuchungen vorgenommen werden. „Ein hoch komplizierter, anspruchsvoller und höchst tragischer Fall“, sagt der Leitende Oberstaatsanwalt Schmitt. Er schließt nicht aus, dass die Babyleichen in eine Baugrube, die vor einem Jahr vor dem Haus war, gelegt worden sein könnten.
Ermittler befragten Anwohner und durchsuchten mehrere Anwesen. Entsprechende Durchsuchungsbeschlüsse hatte die Staatsanwaltschaft Hof beim zuständigen Ermittlungsrichter beantragt. Bislang erbrachten diese Bemühungen allerdings keine weiterführenden Hinweise. Die Kripo richtete unterdessen die Sonderkommission „Carport“ ein.