Heinemann erinnerte daran, dass der Boom der Obstbauvereine um 1900 auch eine Folge des Jahrhundertwinters Ende 1879 war: Tausende Obstbäume wurden in der Region vernichtet, mit enormen Folgen für die Nutzer und Züchter, die sich in Vereinen organisierten. Es war dann diese fränkische Keimzelle, aus der sich die heutige landesweite Organisation für Gartenbau und Landespflege entwickelt hat.
An sich waren die Bedingungen rund um Sennfeld aber günstig, mit warmem Mainklima, guten Bodenverhältnissen und ausreichend Grundwasser. Straßennamen wie Krautgasse, Häckerspfad oder Am Weinberg deuten auf eine lange Geschichte der Gartenbestellung hin, bis hin zur heutigen Konservenfabrik. In der Glanzzeit vor der Flurbereinigung der 1970er-Jahre gab es an die 8000 Obstbäume. Heute stehen in Sennfeld wieder 150 Hektar für den Gemüseanbau zur Verfügung, heißt es in der kleinen Chronik. Auch an Absatzmärkten, wie Schweinfurt oder Kissingen, fehlte es nie, sogar Thüringen wurde beliefert, bevor sich nach dem Krieg der Eiserne Vorhang herabgesenkt hat.