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WÜRZBURG
Freie-Wähler: Fahn setzt sich gegen Felbinger durch
Spitzen-Trio: Hans Jürgen Fahn (von links), Susanne Knof und Günther Felbinger führen die Freie-Wähler-Liste zur Landtagswahl an.
Foto: M. Czygan | Spitzen-Trio: Hans Jürgen Fahn (von links), Susanne Knof und Günther Felbinger führen die Freie-Wähler-Liste zur Landtagswahl an.
Von unserem Redaktionsmitglied Michael Czygan
 |  aktualisiert: 16.12.2020 12:06 Uhr

Mit den amtierenden Landtagsabgeordneten Hans Jürgen Fahn (60, Erlenbach/Main) und Günther Felbinger (50, Gemünden) als Spitzenkandidaten gehen die unterfränkischen Freien Wähler (FW) in die Landtagswahl im Herbst. In der Kampfabstimmung um Platz eins auf der Bezirksliste setzte sich Fahn bei der Delegiertenversammlung in Würzburg mit 29 zu 19 Stimmen gegen Felbinger klar durch.

Die beiden FW-Abgeordneten mögen sich nicht besonders, bemühen sich aber, dies öffentlich nicht allzu deutlich zu zeigen. Was den Spitzenplatz und damit die besten Aussichten für den Urnengang am 15. September betrifft, hatten sie sich in Vorgesprächen indes nicht einigen können. Schließlich könnte es sein, dass im Herbst nur noch ein Freier Wähler aus Unterfranken im Maximilianeum sitzt. Da hat nun also Fahn einen Vorteil.

Wie angespannt die Lage zwischen den Spitzenleuten ist, machten vor der Abstimmung Nachfragen aus dem Felbinger-Lager deutlich. So wunderte sich FW-Urgestein Armin Grein, dass sich die Zahl der Mitglieder und damit auch der Delegierten aus den Kreisen Miltenberg und Würzburg-Land auf je zehn Stimmberechtigte kurzfristig nahezu verdoppelt hatte. Fahn und Bezirksgeschäftsführer Harald Sauer (Opferbaum) erklärten dies mit der Gründung neuer Ortsverbände am Untermain und einer Jugendvereinigung („da hat uns das Volksbegehren gegen Studiengebühren geholfen“).

Damit war der Zwist dann aber auch vorbei, eine Schlammschlacht wollte sich niemand leisten. Nach der Kampfabstimmung war Felbinger der erste Gratulant. Zuvor hatte er versichert, im Wahlkampf gemeinsam für ein gutes Ergebnis – 2008 war es 10,2 Prozent auf Landes- und Bezirksebene – zu kämpfen. „Es geht nicht um Personen, es geht um die Freien Wähler.“ Letztere garantierten, so zuvor Fahn, den Menschen im Freistaat eine „gute Realpolitik, frei von Parteiinteressen.“ Erklärtes Ziel der Unterfranken-FW ist ein drittes Mandat. Dafür bräuchte man voraussichtlich 13 Prozent.

Bekanntestes Gesicht auf der weiteren Liste, die größtenteils wie vom Bezirksvorstand vorgeschlagen verabschiedet wurde, ist der Würzburger Alt-Oberbürgermeister Jürgen Weber (67). Er steht auf Rang sieben. Die Plätze drei bis sechs belegen Susanne Knof (Marktbreit), Gerald Pittner (Bad Neustadt), Bernd Schötterl (Amorbach) und Adolf Schön (Schweinfurt). Hinter Weber folgen Dennis Neßwald (Kleinostheim), Reimar Glückler (Hammelburg) und Richard Wagner (Zell/Main).

Gute Resultate erhoffen sich die Freien Wähler auch bei der Bezirkswahl. Hier führen mit den Landräten Tamara Bischof (Kitzingen) und Thomas Schiebel (Main-Spessart) zwei amtierende Bezirksräte die Liste an. Dahinter folgt mit Jochen Keßler-Rosa (Schweinfurt) ein weiterer amtierender Bezirksrat, der 2008 allerdings noch auf der CSU-Liste kandidiert hatte. Die Plätze vier bis sechs belegen Thomas Zöller (Mönchberg), Oskar Ebert (Rauhenebrach) und Dietmar Vogel (Randersacker).

FW-Ehrenvorsitzender Armin Grein hat sich auf Listenplatz 20 nominieren lassen. Dank des Wahlrechts könnte der populäre Main-Spessart-Altlandrat aber weit nach vorne kommen.

 
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