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WÜRZBURG
Franz Xaver Müller rahmte wertvolles Baumeister-Gemälde
Franz Xaver Müller rahmte wertvolles Baumeister-Gemälde       -  (Rö)   Der Auftrag, ein Bild eines weltberühmten Künstlers wie Willi Baumeister neu zu rahmen, ist auch für einen erfahrenen Kunsthändler wie Franz Xaver Müller nichts Alltägliches. Umso erfreuter war er, als seine Kunsthandlung und Rahmenwerkstatt von der Kunsthalle Schweinfurt den Auftrag erhielt für das „Wimpelstrand“, das der Stuttgarter Künstler 1949 gemalt hat, einen neuen rahmen herzustellen. Der rohe Holzrahmen, der das Bild umgab, war für Erich Schneider und Andrea Brandl von den Städtischen Sammlungen Schweinfurt ein Relikt der Nachkriegszeit. Auch im Hinblick auf die im Dritten Reich erfahrenen Demütigungen des Malers sollte das Werk einen würdigeren Rahmen erhalten. Die Aufgabe für Franz Xaver Müller lautete, einen Rahmen zu finden und anzufertigen, der den Vorstellungen Willi Baumeisters entsprach. Nach langwierigen Recherchen gelang es ihm, eine Umrahmung des Bildes im Sinne Willi Baumeisters anzufertigen. Es entstand ein Kastenrahmen mit Weißgoldkante und einer grauweiß getönten Platte. Das Bild wird durch eine entspiegelte, UV- und splitterhemmende Glasscheibe geschützt. Erich Schneider und Andrea Brandl zeigten sich von der neuen Rahmung begeistert. Schon aufgrund seines Versicherungswertes gehört „Wimpelstrand“ zu den bedeutendsten Werken von Willi Baumeister (1889 bis 1956). Er war Schüler der Akademie Stuttgart bei Adolf Hölzel. Als Lehrer an der Städelschule in Frankfurt als „entartet“ 1933 entlassen, war Baumeisters Werk auch Bestandteil der von den Nazis veranstalteten Ausstellung „Entartete Kunst“(1937). Die Diffamierung Baumeisters gipfelte 1941 im Verbot seiner Kunst. Nach dem Krieg gehörte Willi Baumeister zu den Gründungsmitgliedern der Gruppe Zen 49.
Foto: Kunsthandlung F.X. Müller | (Rö) Der Auftrag, ein Bild eines weltberühmten Künstlers wie Willi Baumeister neu zu rahmen, ist auch für einen erfahrenen Kunsthändler wie Franz Xaver Müller nichts Alltägliches.
Karl-Georg Rötter
Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 16.12.2020 12:07 Uhr
Der Auftrag, ein Bild eines weltberühmten Künstlers wie Willi Baumeister neu zu rahmen, ist auch für einen erfahrenen Kunsthändler wie Franz Xaver Müller nichts Alltägliches. Umso erfreuter war er, als seine Kunsthandlung und Rahmenwerkstatt von der Kunsthalle Schweinfurt den Auftrag erhielt für das „Wimpelstrand“, das der Stuttgarter Künstler 1949 gemalt hat, einen neuen rahmen herzustellen. Der rohe Holzrahmen, der das Bild umgab, war für Erich Schneider und Andrea Brandl von den Städtischen Sammlungen Schweinfurt ein Relikt der Nachkriegszeit. Auch im Hinblick auf die im Dritten Reich erfahrenen Demütigungen des Malers sollte das Werk einen würdigeren Rahmen erhalten. Die Aufgabe für Franz Xaver Müller lautete, einen Rahmen zu finden und anzufertigen, der den Vorstellungen Willi Baumeisters entsprach. Nach langwierigen Recherchen gelang es ihm, eine Umrahmung des Bildes im Sinne Willi Baumeisters anzufertigen. Es entstand ein Kastenrahmen mit Weißgoldkante und einer grauweiß getönten Platte. Das Bild wird durch eine entspiegelte, UV- und splitterhemmende Glasscheibe geschützt. Erich Schneider und Andrea Brandl zeigten sich von der neuen Rahmung begeistert.
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