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Sommerbiathlon:
Florian Troll holt deutschen Titel
Zielsicher und meisterlich: Michael Troll vom TSV Grombühl.
| Zielsicher und meisterlich: Michael Troll vom TSV Grombühl.
Von unserem Mitarbeiter Michael Littmann
 |  aktualisiert: 27.04.2023 05:08 Uhr

Dort, wo sonst Arnd Peiffer oder Andrea Henkel Weltcup-Rennen bestreiten, veranstaltete der Deutsche Schützenbund schon zum dritten Mal seine Meisterschaften im Sommerbiathlon. Diese Disziplin aus Crosslauf und Schießen stellt nahezu die gleichen Anforderungen an die Athleten wie die Variante mit Skirollern. Einen Vorteil gibt es allerdings: Man ist nicht auf betonierte Wege angewiesen, sondern kann auch einen Wald- oder Wiesenparcours nutzen. Die Würzburger Sommerbiathleten vom TSV Grombühl trainieren rund um ihren Sportplatz, wo sie auch einen wettkampftauglichen Schießstand angelegt haben und reisten gut gerüstet nach Thüringen. Bei den beiden letzten Titelkämpfen in Oberhof in den Jahren 2006 und 2007 wurde Grombühls Matthias Raab jeweils deutscher Meister.

Traditionell beginnen die Sommerbiathlon-Meisterschaften mit dem Sprint, der zugleich die Qualifikation für das Verfolgungsrennen am Tag darauf darstellt. Beim Sprint wird zeitversetzt gestartet und jeder Athlet muss, je nach Altersklasse, dreimal eine Strecke von 0,8 bis 1,4 Kilometern laufen und dazwischen je einmal liegend und einmal stehend schießen. Die Schießeinlagen bestehen aus fünf Schuss mit dem Luftgewehr auf zehn Meter entfernte Klappscheiben mit einer Trefferfläche von 15 mm beim liegenden sowie 35 mm beim stehenden Anschlag. Für jeden Fehlschuss gibt es eine Strafzeit von 20 Sekunden.

Die Jugendliche Maria Meigen musste als Erste ins Rennen und wurde mit zehn Treffern gute Elfte. Sie schaffte somit die Qualifikation für die Verfolgung. Das gleiche gelang Florian Troll als Zwölftem der Juniorenklasse, Friedrich Winzig in der AK-Männer (16.) und Steffi Eisenhauer als Achte des Frauenfeldes. Letztere vergab eine bessere Platzierung am Schießstand, hatte liegend zwei und stehend drei Fehlschüsse. 100 Sekunden Strafzeit waren trotz exzellenter Laufzeit zu viel, um aufs Podium zu klettern. Beim Spitzentrio fielen schließlich alle Scheiben.

Während die Siegerehrung beim Sprint noch ohne Grombühler Beteiligung stattfand, sollte sich dies an den folgenden Wettkampftagen ändern. Beim Verfolgungsrennen startete jeder mit dem Rückstand auf den Ersten, den er sich im Sprint eingehandelt hatte. Viermal 800 Meter laufen und zweimal liegend und einmal stehend Schießen lautete die Aufgabe für Maria Meigen. Bei drei Schießfehlern und verbesserter Laufleistung hielt Meigen ihren elften Platz. Alle anderen Klassen mussten fünfmal auf die Laufstrecke. Für die Männer war die Runde 1,2 km lang, für die Frauen 1,0 km. Dazu galt es jeweils zweimal liegend und stehend zu schießen. Florian Troll büßte nach gutem Liegend- (0/0) und durchwachsenem Stehend-Schießen (2/2) ein paar Plätze ein und wurde 16. Friedrich Winzig verbesserte sich auf Rang 15. Steffi Eisenhauer zeigte einen couragierten Auftritt und verbesserte sich ohne Schießfehler und auch dank des Startverzichts einer starken Athletin von Rang acht auf zwei und wurde Vize-Meisterin.

Starke Auftritte in der Staffel

Bei den Staffelwettbewerben am Tag darauf legte die für Bayern II startende Maria Meigen mächtig los und steuerte mit null Fehlern einen gehörigen Teil zu Rang fünf bei. Eine bessere Platzierung wurde durch vier Strafrunden einer Teamkollegin verhindert. Ähnlich erging es Steffi Eisenhauer mit dem Team Bayern I. Als Startläuferin benötigte sie zwar fünf von sechs Nachladern, um eine Strafrunde zu vermeiden, dennoch wechselte sie auf Platz eins liegend. Um dann mitansehen zu müssen, wie ihre beiden Mitstreiterinnen in die Strafrunde mussten. Am Ende blieb ihnen der dritte Rang.

Anschließend schlug für Florian Troll die große Stunde mit der Bayern-I-Staffel. Vom Heimtrainer Gerald Peter als Startläufer gesetzt, zeigte Troll, was in ihm steckt. Er führte sein Team ohne Fehlschuss gleich auf Platz eins. Nach kurzen Führungswechseln, aber zwei weiteren Startern mit zehn Treffern fielen sich die drei Bayern im Ziel als deutsche Meister in die Arme.

So endete diese deutsche Meisterschaft im Sommerbiathlon in Oberhof, wie sie dort für die Grombühler immer endet. Einer von ihnen stand auf dem Siegerpodest ganz oben.

Alle Ergebnisse sind nachzulesen auf: www.sommerbiathlon.net

Medaillensammler in Oberhof: Steffi Eisenhauer (Verfolgungs-Zweite und Staffel-Dritte) und Florian Troll (Staffelsieger).
Foto: TSV Grombühl | Medaillensammler in Oberhof: Steffi Eisenhauer (Verfolgungs-Zweite und Staffel-Dritte) und Florian Troll (Staffelsieger).
 
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