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MARKTBREIT
Festakt zum 150. Geburtstag von Alois Alzheimer
reda
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:44 Uhr

In Marktbreit (Lkr. Kitzingen) steht das Geburtshaus von Alois Alzheimer. Und in Marktbreit gibt es ein imposantes Rathaus. Keine Frage, dass die Alzheimer Gesellschaft Würzburg Unterfranken (AGWU) beide Orte ausgesucht hat, um an den 150. Geburtstag des bedeutenden Mediziners und Entdeckers der nach ihm benannten Demenzerkrankung zu erinnern.

Bürgermeister Erich Hegwein ist sich bewusst, welch großer Mann am 14. Juni 1864 in der kleinen Stadt geboren wurde. „Wir sonnen uns in dieser Berühmtheit“, sagte er zur Begrüßung. Peter Motsch, Gründungsmitglied und langjähriger Vorsitzender der AGWU, betonte mit einem Schmunzeln, dass es nicht Vergesslichkeit gewesen sei, dass der Festakt vier Wochen nach dem eigentlichen Geburtstag stattfindet; es habe sich vorher einfach kein passender Termin gefunden. Mitgefeiert haben natürlich Konrad und Ulrike Maurer. Sie waren bei der Gründung der Gesellschaft am 2. Juli 1988 dabei. Bereits vor diesem Datum erforschte das Ehepaar die Familiengeschichte Alois Alzheimers; 1989 dann haben sie das Gebäude in der Ochsenfurter Straße als Geburtshaus identifiziert und ab 1995 dort eine Gedenk- und Tagungsstätte eingerichtet. Kurz darauf fand Professor Maurer, mittlerweile Direktor der Psychiatrischen Uniklinik in Frankfurt, die Krankenakte von Auguste Deter, der ersten bekannten Alzheimer-Patientin.

Peter Motsch begrüßte nicht nur Gäste und Mitglieder der AGWU sowie den neuen Vorsitzenden Holger Höhn, emeritierter Ordinarius für Humangenetik. Motsch wies auch darauf hin, dass die Initiative zur Gründung der Alzheimer Gesellschaft 1988 von der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Würzburg ausging: der „wichtigste Partner“ der AGWU. Zum Netzwerk gehöre zum Beispiel aber auch Matthias Matlachowski von der Diakonie in Schweinfurt (Vorstandsmitglied und Schatzmeister der AGWU) oder Georg Sperrle vom Diözesancaritasverband (Beisitzer im Vorstand), die Bezirkskrankenhäuser in Werneck und Lohr – ebenso der Verein HALMA („Hilfe für alte Menschen im Alltag“), der vor über 20 Jahren von Motsch mitbegründet wurde. Anwesend waren auch Vertreter der Regionalgruppen sowie Lothar Blatt. Der Aschaffenburger wurde von Holger Höhn als einer der Alzheimer-Experten weltweit bezeichnet. Demnächst wird seine umfassende Alzheimer-Biografie erscheinen.

Nach dem offiziellen Festakt im Rathaus ging die Feier im Geburtshaus Alzheimers weiter. Dort gab es für Peter Motsch und Charlotte Breyer eine Überraschung. Beide wurden an diesem Dienstagabend zu Ehrenmitgliedern der AGWU ernannt. Auch Charlotte Breyers Name steht im Gründungsprotokoll. Sie hat viele Jahre als Redakteurin der Main-Post über das Tabu „Alzheimer“ und die Not der Betroffenen geschrieben.

 
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