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Faktencheck: Prognosen und Pläne zum Verkehr
Redaktion
 |  aktualisiert: 16.12.2020 12:11 Uhr

Viele Experten haben auf unsere Einladung hin einen Blick in die Zukunft gewagt. In zwei Punkten waren sich alle einig: Die Bevölkerung in Würzburg wird älter, aber sie nimmt nicht ab. Und der Verkehr in der Stadt wird insgesamt zunehmen.

Manfred Michael, Diplomingenieur für Verkehrswesen: „Elektromobilität wird in Zukunft eine große Rolle spielen. Die fossilen Brennstoffe gehen zu Neige und Rohöl ist viel zu schade, um es zu verbrennen. Der Verkehr in Würzburg wird nur noch geringfügig ansteigen. Er muss deutlich vernetzter und intelligenter werden, die Menschen werden sich nicht mehr auf den privaten PKW festlegen. Mobilität wird teurer, die Autos werden nicht spritsparender fahren als heute. Bereits heute haben deutlich weniger junge Leute ein Auto als noch vor 15 bis 20 Jahren. Sie sehen das Auto mittlerweile weniger als Statussymbol und haben eine stärkere Affinität zum öffentlichen Nahverkehr.“

Paul Lehmann, Betriebsleiter der Würzburger Straßenbahn GmbH: „Die Vielfalt der Mobilität wird anders verfügbar sein, Verkehrsmittel sind kein persönliches Eigentum mehr. Für die Jugend spielt das Auto keine große Rolle mehr. Die Jugend will mobil sein, sucht sich aber andere Wege. Schon in vier bis fünf Jahren wird es keine Dieselbusse mehr geben. Wir werden umstellen auf Elektrobusse, die an den Haltestellen auftanken. Ein E-Bike schafft heute 100 Kilometer, dann muss man die Batterie laden. Das wird künftig überall in der Stadt möglich sein.“

Björn Dietrich, Leiter der Behörde Umwelt- und Klimaschutz Würzburg: „Für die Stadt Würzburg sind Mobilstationen geplant, von der Süd-Sanderau über die Innenstadt bis zur Zellerau und Grombühl. Die Stationen sind multimodal, man ist nicht auf ein Verkehrsmittel festgelegt. Die Mobilpunkte bieten Straßenbahnen, Fahrradverleih, Ladestationen für Elektroautos und Leihwagen. Mit einer Karte kann man viele Fahrzeuge benutzen. Die Linie 6 wird kommen, da lege ich mich fest. Es wird keine vollständige Umstellung von Dieselbussen auf E-Busse geben.“

Wolfgang Kleiner, Umweltreferent in Würzburgs: „Mobilität wird immer mehr werden und wir werden immer schneller mobil sein müssen, denn Zeit ist Geld. Mobilität hat also auch einen Wirtschaftsfaktor. Elektroautos werden sich in der Innenstadt durchsetzen, denn sie sind viel umweltfreundlicher als Wagen mit Verbrennungsmotor und verschmutzen die Luft weniger. Es wird Verkehrsmittel geben, die eine große Masse an Menschen befördern können. Das müssen nicht unbedingt Straßenbahnen sein.“

Christian Maag, Mitarbeiter am Würzburger Institut für Verkehrswissenschaft: „Der Fahrtauglichkeitstest wird in fünf bis zehn Jahren kommen. Ab einem bestimmten Alter müssen die Menschen einen Test beim Arzt machen.“

Vera Mossmayer, Pressesprecherin des Bundesverkehrsministeriums: „Jeder muss selbst aufpassen, ob er fahrtauglich ist. Ein verpflichtender Test ist nicht geplant.“

Deutsche Bahn: „Der Hauptbahnhof wird mit 32 Millionen Euro bis zum Beginn der Landesgartenschau barrierefrei ausgebaut.“

 
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