Im deutschen Handball gibt es wohl so gut wie niemanden, der seinen Namen nicht kennt. Wenngleich ihn viele nur den „Handball-Professor“ nennen, weil er auch an der Universität lehrt. Er hat als Trainer vier Vereine in die Bundesliga geführt. Er hat x Kollegen ausgebildet, darunter Alfred Gislason vom deutschen Rekordmeister THW Kiel. Vor Jahren war er mal als Bundestrainer im Gespräch. Zuletzt coachte er die Schweizer Nationalmannschaft. Und jetzt? Wird er Berater im Sportmanagement beim Zweitligisten DJK Rimpar Wölfe.
Rolf Brack ist die nächste große Nummer, die Geschäftsführer Roland Sauer und Manager Jochen Bähr aus dem Hut zauberten und am Mittwochmorgen bei einer Pressekonferenz im Würzburger Hotel Maritim sichtlich gut gelaunt präsentierten. Kein Wunder: Nach der Verpflichtung von Ex-Nationalspieler Benjamin Herth Ende Juni ist es der zweite Personalcoup des Klubs binnen weniger Wochen. Für Sauer ist Brack vor allem ein „weiterer Meilenstein im Projekt 2020“, das die Wölfe binnen vier Jahren unter die Top 25 in Deutschland bringen soll. An die Konkurrenz ist die Zusammenarbeit mit dem 62-Jährigen eine klare Ansage, wohin die Rimparer in Zukunft wollen: nach oben. Sauer ist überzeugt: „Die Verpflichtung von Rolf Brack wird sich kurz- und mittelfristig auf den sportlichen Erfolg der Wölfe auswirken.“
Brack, bundesweit bestens vernetzt und auch im europäischen Handball anerkannt als Experte, wird nebenberuflich als Schnittstelle zwischen Sport und Management fungieren. Er wird den Verantwortlichen sowohl im Bereich Spielanalyse/Scouting als auch im Bereich Marketing/Sponsoring mit seiner reichen Erfahrung strategisch beratend zur Seite stehen. Einmal pro Woche will er persönlich in Rimpar vor Ort sein, darüber hinaus wird er auf anderen Kanälen wie Skype in regem Austausch mit den Wölfen stehen. Hauptamtlich bleibt er Dozent an der Uni Stuttgart.
„Ich möchte dem Verein auf dem Wege der Professionalisierung helfen, um sich im Sinne des Projekts 2020 zukunftsfähig aufzustellen und um eine Atmosphäre zu schaffen, in der alle Beteiligten ihr Potenzial bestmöglich ausschöpfen“, sagt Brack. Die Rahmenbedingungen für einen Erfolg des Projekts sieht er gegeben: „Die Nähe zur Sportstadt Würzburg, die Arena dort, der wachsende Zuschauerzuspruch, die VIPs – das sind alles gute Voraussetzungen, um in den nächsten Jahren in die deutsche Spitze vorzustoßen.“
Wölfe-Trainer Matthias Obinger, der selbst von Brack ausgebildet wurde, betont: „Die Verpflichtung von Rolf ist für den Verein wie ein Lottogewinn. Für mich persönlich ist es zudem eine riesengroße Freude, mit Rolf zusammenzuarbeiten, nicht zuletzt deswegen, weil er als mein Mentor gilt.“
Ein ausführliches Interview mit Rolf Brack lesen Sie ab Mittwochnachmittag.
HANDBALL: ZWEITE BUNDESLIGA
Experte Rolf Brack verstärkt die Rimparer Wölfe
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