Selbst ein Motivations-Trick nach dem Motto „Alles oder Nichts” bringt im Finale nichts mehr: die Erinnerung an ihren goldwerten letzten Wurf bei der WM vor zwei Jahren. „Ja, ich habe an Peking gedacht und dass es im letzten ja auch geht. Aber irgendwie waren die Körner weg”, erzählt die Athletin, die von Helge Zöllkau trainiert wird und den Speer 2015 schon mal 67,69 Meter weit geworfen hat.
Nur ein paar Minuten nach Molitor kommt der nächste Gescheiterte zum Kreuzverhör: Auch Stabhochspringer Raphael Holzdeppe hat die erhoffte Medaille verpasst. Ohne gültigen Versuch. 5,50 Meter waren zu hoch für den 5,94-Meter-Springer. Ein „Salto nullo” im Finale einer Weltmeisterschaft - wie peinlich. Denn vor dem Saisonhöhepunkt hatte der Weltmeister von 2013 gleich mehrfach vom „Projekt Gold” gesprochen. Nun stand auch er völlig ratlos vor den Kameras und Mikrofonen.