Evgueni Chtchetinine ist neuer Würzburger Stadtmeister im Tischtennis. Der favorisierte 42-jährige Ex-Bundesligaspieler, der von 2003 bis 2008 für die Müller Würzburger Hofbräu an der Platte stand und mit ihr unter anderem deutscher Meister wurde, besiegte im Finale in der s.Oliver-Arena in der S-Klasse den Zweitbundesligaspieler Felix Bindhammer (Hilpoltstein) klar mit 3:0-Sätzen. Im Doppel der S-Klasse siegte das Gespann Michael Stock (SB Versbach)/Bindhammer. Bei den Frauen holte sich Annika Fischer (Schwarzach) vor ihrer Vereinskameradin Anja Pohl und Sandra Hemrich (Victoria Wombach) den Stadtmeistertitel in der S-Klasse.
Insgesamt waren bei der 25. Auflage der Titelkämpfe, die in den letzten fünf Jahren nicht ausgetragen worden waren, über 400 Sportler aus 155 Vereinen in 23 Klassen von den C-Schülern bis zu den Ü-60-Senioren an den Start gegangen. Das Niveau war teilweise sehr beachtlich. Nicht nur der ausrichtende SB Versbach sprach deshalb von einem großen Erfolg und kündigte an, die Meisterschaften auch im kommenden Jahr wieder ausrichten zu wollen.
Am Ende also gab es den erwarteten Sieg des Favoriten. Mit einem Lächeln stemmte Chtchetinine den Pokal in die Höhe und steckte den Siegerscheck über 500 Euro ein. „Das war schon eine Motivation“, gestand er, bei dem die Rückkehr in die s.Oliver-Arena, in der er Mitte des letzten Jahrzehnts einige Erfolge gefeiert hatte, ansonsten eine eher emotionslose Angelegenheit war. „Die Zeit ist abgehakt. Die Stadtmeisterschaft ist ja auch etwas ganz anderes. In der Bundesliga standen hier zwei Tische, wurde ein Extra-Boden verlegt. Die Erinnerungen daran verblassen aber immer mehr.“ So ging es für den Zelluloid-Künstler, der mittlerweile für in der russischen Liga für UMMC Jekaterinburg aufschlägt, eben ums Geld und darum, für die noch anstehenden Turniere in den nächsten Wochen etwas im Spielrhythmus zu bleiben. „Das Turnier ist ein gutes Training unter Wettkampfbedingungen, zumal ja auch einige gute Spieler dabei sind.“
Darüber freuten sich auch die Veranstalter, die einige tausend Euro in die Hand genommen hatten, um aktuelle Auswertungstechnik und 32 Platten in die Halle zu bringen. Zudem waren 35 Helfer dabei. „Wir wussten ja nicht, wie die Resonanz werden wird, nachdem es das Turnier schon länger nicht mehr gab“, so der Abteilungsleiter des SB Versbach, Frank Jeziorski. „Aber ganz viele Spieler haben uns gesagt, dass so ein Turnier in Unterfranken gefehlt hat.“ Drei Bundesliga- sowie mehrere Zweit- und Regionalligaspieler zeigten durch ihre Teilnahme denn auch, dass diese bundesoffen ausgeschriebenen Titelkämpfe Zugkraft und weiteres Potenzial haben, wenngleich sich die Resonanz auf den Rängen eher auf ausgesuchtes Fachpublikum beschränkte. Das aber sah teils aufregende und auf gutem Niveau ausgetragene Duelle.
Und einige weitere Sieger aus Mainfranken: Bei den Männern A setzte sich Ex-Jugendeuropameister Andreas Ball, der in kommenden Saison für den SB Versbach startet, gegen den Zweitligaspieler Jonas Christmann (FSV Mainz 05) durch. Die Heidingsfelder Ma/Tewelde schlugen im Jugend-Doppelfinale die Versbacher Kilian/Schröder. In der A-Klasse der Schüler siegte Daniel Schlagmüller (Versbach) gegen den Sohn des ehemaligen National- und Bundesligaspielers Georg Böhm, David Böhm (Mühlheim). Der älteste Sieger war der 65-jährige Versbacher Merage Alizadeh-Asl, der bei den Ü-60-Senioren gewann. Im letzten Spiel des dreitägigen Turniers, das am frühen Montagmorgen um ein Uhr endete, setzte sich in einem reinen Günterslebener Duell das Doppel Konrad/Rieß gegen Lorrmann/Dudek durch.
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