Mit heiteren Liedern stimmten die Chöre aus Würzburg und Umgebung ihre Zuhörer im großen Saal der Musikhochschule in den Frühling ein. Vorbei die Zeiten mit Oldies wie „Ännchen von Tharau“. Stattdessen waren Evergreens aus Film und Musical angesagt. Aus dem reichhaltigen Programm können hier nur einige Höhepunkte erwähnt werden.
„Wundervoll ist dieser Morgen“ sang der Singkreis Lindflur unter exaktem Dirigat von Bettina Schäfer. Eher getragen wirkte Andrew Lloyd Webbers „Wishing you were somehow here again“. Am Flügel begleitete einfühlsam Ben Kirschnik. Der Frauenchor des GV Thüngersheim entdeckte für sich den Reiz des Volksliedes, allerdings in zeitgenössischen Liedsätzen. Apart und exakt im Klangbild kam „Heißa Kathreinerle“ als Komposition von Vytautas Miskinis daher. Ebenso subtil und a capella, wurden drei Chorsätze von Uwe Henkhaus vorgetragen.
Die Sängergruppe der WVV trat unter Leitung von Martin Röder gleich mit zwei Gruppierungen an. Eindrucksvoll entfalteten die Männerstimmen, verstärkt durch die Sänger des Gesangvereins Rottendorf, in klanglicher Dynamik „Das Morgenrot“ von Robert Pracht. Beherzt und mit fulminantem Bariton erzählte Georg Festl die Ballade „Die Zwölf Räuber“ von Friedrich Zimmermann mit unterlegtem chorischen Tableau. Am Flügel assistierte Karoline Halbig hier wie auch beim nachfolgenden Auftritt versiert
Klangschöne Intonation
Die gemischte Chorgruppe der WVV besang mit klangschöner Intonation „Die Kleine Kneipe“ von P. Pierre Kastner. Georg Festl gab dem „jungen Springinsfeld“ aus der Oper „Der Waffenschmied“ von Albert Lortzing überzeugende Kontur, wobei der Chor eine zurückhaltende Klangkulisse abgab.
Die Chorgruppe „Femina“ des GV Melomania Helmstadt leitete Johannes Klüpfel als Dirigent und zugleich Arrangeur die vorgetragenen Liedsätze vom Flügel aus. Zunächst erklang aber a capella die Volksweise „Jung Siegfried“. In der Komposition „Schau, was Liebe ändern kann“ von Andrew Lloyd Webber konnten sich die Sängerinnen mit eindrücklichem Sentiment einbringen.
Ein Streichquartett von Studenten der Musikhochschule entzückte mit einer instrumentalen Einlage. Die launige Komposition „Eine kleine Lachmusik“ von Wolfgang Schröder nach Wolfgang Amadeus Mozart wurde mit Spielfreude und kabarettistischer Mimik dargeboten und mit viel Beifall bedacht.
Das Collegium Vocale Carlstadt bot mit einem Liederzyklus von Lorenz Maierhofer eine Hommage an den heute in der Schweiz lebenden vielgesungenen Komponisten. In Kammerchorgröße auftretend begeisterten die Sänger unter umsichtiger Leitung von Kreischorleiter Manfred Goldkuhle mit wohldosierter Dynamik.
An dieser Stelle verabschiedete der Vorsitzende des Sängerkreises Würzburg Alois Henn den Leiter der Chormusiktage Georg Viering und dankte ihm für sein zwölfjähriges Engagement. Zugleich sprach er der ebenfalls ausscheidenden Mitarbeiterin Herta Kneucker für 46 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit an der Tageskasse seine Anerkennung aus.