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GOCHSHEIM
Eröffnungstermin stand auf der Kippe
gch
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:37 Uhr

Hinter den Kulissen rund um die Eröffnung des sanierten Hallenbades Gochsheim (siehe Bericht oben) gärte es ordentlich. In einem Schreiben an die Stadt hatte Norbert Ries vom gleichnamigen Ingenieurbüro, zuständig für Heizung, Sanitär und Belüftung, vor einer Woche mitgeteilt, dass die Hygienevorschriften im Bezug auf die Frischluft-Zufuhr der Halle nicht eingehalten werden können. Entsetzt hatte Bürgermeister Wolfgang Widmaier den Ingenieur einbestellt und umgehend eine Aufklärung eingefordert.

In der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend sprach Widmaier Klartext mit der Folge, dass das Hallenbad nun doch am 13. Juli die Pforten öffnen kann, weil der Ingenieur nachbessert.

Hintergrund dieser etwas kuriosen Geschichte ist ein Planungsfehler des Ingenieurs. Er war noch im November davon ausgegangen, dass der 80 mal 80 Zentimeter große Zuluftschacht nicht saniert werden müsse. „Er hat gemeint, der wäre schon im Bestand“, so der Bürgermeister. Entsprechend hatte Ries diesen Schacht auch nicht überprüft. Bis sich herausstellte, dass er hätte mitsaniert werden müssen. Das sei dann auch mit dem Ingenieur abgesprochen gewesen, erklärte Widmaier. Allerdings hatte Ries aus nicht nachvollziehbaren Gründen diesen Schacht ausgespart, „und der hatte durch die Sanierungsarbeiten rundherum schon etwas gelitten“, formuliert Widmaier.

Um sich ein Bild vom Schacht machen zu können, ist Stadtrat Hans-Jürgen Schwartling (Gas- und Wasser-Installationsmeister) auf Bitte von Widmaier in den Schacht gekrabbelt und berichtete von dessen Zustand. Mehrere Aluminiumplatten, die Verkleidung der Betonwände, seien defekt und müssten ausgetauscht werden. Weil der Eröffnungstermin immer näher rückte, bestellte Widmaier den Ingenieur zunächst vor der Gemeinderatssitzung ein und forderte Aufklärung. In der Sitzung selbst heizte der Bürgermeister dem anwesenden Ingenieur ordentlich ein. „Ich will am 13. Juli mein Hallenbad eröffnen und es nicht zwei Tage später vom Gesundheitsamt wieder schließen lassen müssen“, fand er deutliche Worte. Ries erklärte in der Sitzung wortreich, die Aluminiumplatten des Schachtes müssen, um den Hygienevorschriften Genüge zu tun, feucht gereinigt werden können. Das funktioniere nur dann, wenn sie ersetzt und mit einer speziellen Folie versehen werden, und diese Arbeiten würden sich schwierig gestalten. Sie seien aber machbar, versicherte er wortreich.

Diese Machbarkeit forderte Widmaier vehement ein: „Ich will morgen (Anmerkung der Redaktion: Donnerstag) ein Schreiben auf dem Tisch haben, in dem Sie mir versichern, dass die Arbeiten ordnungsgemäß gemacht werden und das alles den Hygienevorschriften entspricht.“ Diese deutliche Forderung hat Ries mittlerweile erfüllt und versprochen, rechtzeitig und fachgerecht den Belüftungsschacht zu sanieren, so dass der Eröffnung nichts mehr im Weg steht.

Ist das Hallenbad dann eröffnet, erhöhen sich auch die Eintrittspreise. Einstimmig hob der Gemeinderat den Preis für eine Tageskarte für Erwachsene von 2 auf 2,60 Euro, Kinder von 6 bis 17 Jahren, Schüler, Studenten, Auszubildende, Bundesfreiwilligendienstleistende, Schwerbeschädigte und Rentner zahlen anstelle von 1,70 nun zwei Euro. Kinder unter sechs Jahren und Inhaber der Ehrenamts- oder Jugendleiterkarte (Juleica) haben freien Eintritt. Die Zwölferkarte entfällt und wird durch eine übertragbare Wertkarte mit verschiedenen Beträgen ersetzt: 30, 50 und 80 Euro. Der Gemeinderat gewährt auch Rabatte: Bei 30 Euro fünf Prozent, bei 50 Euro acht und bei 80 Euro zehn Prozent. Die bereits verkauften Zwölferkarten bleiben so lange gültig, bis sie aufgebraucht sind. Die Badezeit ist weiterhin unbegrenzt möglich und wird nicht, wie in anderen Hallenbädern, stundenweise abgerechnet.

 
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