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WÜRZBURG
Empfängnisverhütung ist keine Aufgabe der Stadt
Kondome schützen.
Foto: Ibi | Kondome schützen.
Richard Wust
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:30 Uhr

Satte 60 000 Euro wollte Linken-Stadtrat Sebastian Roth im Haushalt eingestellt wissen, damit Hartz-IV-Empfänger in Würzburg Mittel zur Empfängnisverhütung kostenlos erhalten. Dass er damit belächelt werde, sei ihm sehr bewusst, meinte er in der Etat-Beratung.

Er wolle nicht in das System der Empfängnisverhütung eingreifen. Es gehe ihm um die Not dieser Menschen. Natürlich sollten sie frei über Schwangerschaften entscheiden können. Eine Studie habe aber in dieser Personengruppe eine Quote von 39 Prozent mit ungewollten Schwangerschaften ergeben. Doch der Antrag wurde abgelehnt. Roth blieb mit seiner Stimme allein.

Im Stadtrat wurde das Thema zwar mit manchem Grinsen und Augenzwinkern quittiert, aber absolut sachlich behandelt. Das Problem war schon vorher präsent. Noch-Sozialreferent und Neu-Kämmerer Robert Scheller berichtete von einem Fonds zu diesem Zweck von Stadt, Landkreis und Beratungsstellen von 15 000 Euro.

Den Beitrag von 5000 Euro hatte die Stadt auch bereits im Haushalt stehen. Dabei geht es hauptsächlich darum, nachhaltige Empfängnisverhütungsmaßnahmen wie Spirale, Sterilisation oder andere Möglichkeiten mitzufinanzieren, die sich Hartz-IV-Empfänger nicht leisten können.

Vom städtischen Fonds mit 5000 Euro seien zuletzt nur 3000 Euro ausgegeben worden. Grundsätzlich sei das Thema aber auch in die Regelsätze eingebettet, so Scheller.

Sebastian Roth verwies darauf, dass es aber dennoch kommunale Regelungen in Düsseldorf und München gebe.

 
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