Was gab es für Lobeshymnen für die Einführung der Dritten Liga und der dreigleisigen Regionalliga. Allen voran der Präsident des Bayerischen Fußballverbandes, Rainer Koch, verteidigte die Reform als zukunftsweisend. Verteidigte die rigide Lizenzierungspolitik, die geforderten Investitionen in die Infrastruktur. Die Geburtsfehler der Liga-Reform – zu hohe Auflagen, zu wenig TV-Geld, zu viele zweite Mannschaften – waren ersichtlich, Kritiker stießen aber vor der ersten Saison 2008/09 auf taube Ohren. Es brauchte drei Spielzeiten und fast ein Dutzend Vereins-Insolvenzen, ehe Einsicht einkehrte.
Rainer Koch steht nun wieder ganz vorne, dieses Mal auf Seiten der Vereine. Wenn die Landesverbände die Organisation übernehmen, wird alles gut, lautet die Botschaft. Wird es das? Natürlich hat der bayerische Vorschlag, statt drei Regionalligen acht regionale Oberligen zu bilden, seinen Charme. Er hat aber auch seine Nachteile, man denke nur an die Aufstiegsregelung zur Dritten Liga. Die Probleme der jetzigen Struktur sind vielfältig – es ist die Mischung aus DFB-Auflagen, zu wenig TV-Geld, zu vielen zweiten Mannschaften und riskantem Wirtschaften, die die Regionalligen zu Pleiteligen formten, die Oberligisten scheuen wie der Teufel das Weihwasser. Eine Lösung wird es auch beim DFB-Bundestag nicht geben, aber vielleicht einen Kompromiss: Gründet einen Arbeitskreis mit Deutscher Fußball-Liga, DFB und den Amateurvereinen. Gesteht das Scheitern ein und findet eine tragfähige Lösung im Sinne des Fußballs.