Das kleine Unterfranken als skurrile, bespottete Tennis-Insel – ich behaupte mal, die wenigsten Vereine hätten wirklich darauf Lust gehabt. Mit Thomas Fischers Rücktritt wird dieser ungewöhnliche Plan wohl in sich zusammen fallen. Der Bezirksvorsitzende verlor die Unterstützung dafür in seinem Vorstand, da musste er die Konsequenzen ziehen. Die von den Vereinen beauftragte Prüfung eines möglichen Austritts aus dem Bayerischen Tennis-Verband durch den restlichen Bezirksvorstand wird, da braucht man kein Prophet sein, negativ ausfallen.
Mit den Konzepten und den handelnden Personen der Münchner BTV-Zentrale war der eigenwillige Fischer in seiner Amtszeit mehr als einmal überkreuz gelegen. Mit den unterfränkischen Vereinen allerdings manchmal auch. Dennoch verdient sein Vorstoß zusammen mit dem Obernauer Klub-Schatzmeister Jürgen Wittmann bei allen Zweifeln an dessen Verhältnismäßigkeit und Durchführbarkeit auch Respekt. Moderne, wie Unternehmen geführte Verbände nehmen die Sorgen der Basis oft nicht wirklich ernst. Viele Tennis-Klubs in Unterfranken müssen mittlerweile, anders als die im Münchner Raum, jeden Euro zweimal umdrehen. Da gibt es wenig Verständnis für aufwändig geförderten Spitzensport, so wichtig der auch sein mag.
Der drohende Austritt von vielen der 30 000 unterfränkischen Beitragszahler wäre ein echtes Faustpfand gewesen, einmal auf Augenhöhe mit dem Verband über dessen Ausgabenpolitik zu diskutieren. Nun herrscht wieder Ruhe im Tennis-Bayernland.