Das Würzburger Dreikönigsturnier verfügt über eine lange Tradition mit kirchennahen Wurzeln. Robert Thomas von der DJK Versbach hatte regelmäßig in das örtliche Pfarrheim eingeladen. Seine Idee: Viererteams von Hobbyspielern einen Schonraum zu bieten, angesichts der Überlegenheit versierter Turnierspieler. Zumuten wollte man ihnen gerade noch die Kreisklasse, nach Eingewöhnungsphasen schrittweise die Bezirksliga.
Thomas' Idee nahm nach dessen Ableben der Organisationsprofi des Schachvereins Würzburg, Wolfgang Saftenberger, auf. Die SV-Vorderen Leo Schweitzer, Werner Lang und Dietrich Klein gingen tatkräftig mit ans Werk. So wuchs das Turnier zu seiner über Würzburg hinaus bekannten Attraktivität heran. Saftenberger öffnete weiter dosiert und setzte auf eine gesunde Mischung aus Leistungsträgern und Hobbyspielern der Kaffeehäuser „Schönborn“, „Zwei Viertel“ und „Theatercafé“. Aus Karlsruhe meldete sich das Vierer-Team „Familie Ottmann“ und aus Ansbach „Die Vier“ – dort spielte an Brett 2 die einzige Frau im Feld. Sie gewann mit sechs Punkten aus sieben Runden Silber. Fazit: Das Spielniveau ist gestiegen, der Charme der Gründerzeit aber ist geblieben.
Die Spieler des „SV 1919 Heidingsfeld“, Seriensieger bis 2011, firmieren nun nach der plötzlichen Auflösung unter dem TSV Rottendorf und setzten die Erfolgsserie flugs unter neuem Namen prompt fort – trotz Bundesliga-reifer Konkurrenz. Ein hoch zufriedener Wolfgang Saftenberger rechnet im nächsten Jahr mit weiteren Gästen aus Nah und Fern zu einem Turnier, das in all den Jahren nie seinen Charme verloren hat.