Klar, auch Schiedsrichter sind Menschen, auch sie machen Fehler. Geschenkt. In der Basketball-Bundesliga (BBL) sind zwei Dinge viel frappierender: Die Häufung der falschen Pfiffe der oftmals mit der zunehmenden Athletik und Geschwindigkeit des Spiels überfordert wirkenden Herren in Orange. Und die unsägliche Arroganz, mit der ein großer Teil der Zunft regelmäßig Spieler, Trainer und Zuschauer gegen sich aufbringt. Keine Dialogbereitschaft während des Spiels mit den Protagonisten, kein Unrechtsbewusstsein oder gar eine Entschuldigung danach. Statt offener Kommunikation zieht sich das Trio schneckenartig in die abgeschirmten Umkleiden zurück, bekommt dort sogar das Essen serviert – bevor es durch den Hinterausgang auf die Heimreise geht.
Keine Frage, die BBL hat ein Schiedsrichter-Problem, dem sie schnellstmöglich Herr werden muss. Wenn sie das ehrgeizige Ziel, 2020 die beste Liga in Europa zu werden, ernsthaft weiterverfolgen will, sind Konsequenzen und Reformen im Schiedsrichter-Wesen dringend nötig. Ein Quasi-Maulkorb für Klub-Verantwortliche in Form von Geldstrafen bei öffentlicher Kritik an den Referees ist da sicher der falsche Weg.