ie Szene wirkt pervers. Da stehen 200 Menschen vor einem Hotel in Rimini und applaudieren, als ein Sarg hinaus getragen wird. Darin liegt der italienische Radsport-Heros Marco Pantani, er wurde gerade mal 34 Jahre alt. Nach ersten ärztlichen Bulletins lautet die Todesursache Herzstillstand.
Zuletzt brachte der Tour-de-France-Sieger von 1998 seine Zeit völlig allein in dem Hotelzimmer zu. Die Rede ist von Depressionen, Medikamenten- oder Drogenmissbrauch. Ende eines Menschen, der einst als Held gefeiert wurde und nun in völliger Einsamkeit starb. Der Absturz des "Piraten" begann 1999, als er wegen eines erhöhten Hämatokritwertes vom Giro d'Italia ausgeschlossen wurde. Zugegeben hat er den Dopingmissbrauch nie. Doch nach seinem Ausschluss stand er in Verdacht, ein Betrüger zu sein. Verkraftet hat er diesen Makel wohl nie.
Fortan stand er im Fokus der Ermittlungen der italienischen Justiz. Demütigung für einen gefallenen Nationalhelden. Doch dass Leute wie der frühere Tour-Sieger Eddy Merckx Pantani zum Opfer der ermittelnden Behörden stempeln, ist abstrus. Diese unternehmen den verzweifelten Versuch, den Dopingsumpf trocken zu legen, wozu der Sport aus eigener Kraft überfordert scheint. Doch Merckx kultiviert lieber das Bild, der ach so heilen Radsportwelt. Schuld sind im Zweifelsfall immer die, die unbequeme Wahrheiten ans Licht bringen.
Es ist kaum anzunehmen, dass Marco Pantani mit einer völligen Wiederherstellung seines Heldenbildes geholfen gewesen wäre. Wohl eher schon durch den Beistand von Ärzten und ihm nahe stehenden Menschen, die ihm eine Perspektive auf ein Leben nach dem Sport aufgezeigt hätten.
Dieter Baumann: Der Olympiasieger über 5000 Meter 1992 in Barcelona, der im vergangenen Jahr seine Laufbahn beendet hatte, wird die Hauptfigur in einem neuem ARD-Film. Die Dreharbeiten beginnen in Stuttgart am 26. Februar. Der Streifen beschäftigt sich auch mit der Doping-Kontrolle im Jahr 19999, als Baumann positiv auf Nandrolon getestet wurde.
Vor 25 Jahren: Knapp verpassen die Wasserballer des SV Würzburg 05 den deutschen Pokalsieg. Bei der Endrunde in Würzburg verliert das Team die entscheidende Partie mit 10:11 gegen Spandau und muss sich mit Rang zwei begnügen.
Vor 10 Jahren: Sensation im Super-G-Rennen bei den Olympischen Spielen in Lillehammer. Markus Wasmeier aus Schliersee rast zur Goldmedaille. Enttäuschung dagegen bei Eisschnellläuferin Gunda Niemann. Die Erfurterin - Top-Favorit über 3000 Meter - stürzt.
Im Jahr 1998 gewann der italienische Rad-Profi Marco Pantani die Tour de France und den Giro d'Italia. Wenn Sie mehr wissen wollen, klicken Sie hier.