„Süße Freude“ in der Franziskanerkirche. Eine gute Stunde lang beamt das Ensemble Vocalissimo die Zuhörer im nahezu voll besetzten Kirchenschiff in eine heile Weihnachtswelt.
Dabei gibt es gleich zweimal „süße Freude“ – „In dulci jubilo“. Die klassische Version des bekannten Weihnachtslieds von Michael Praetorius intoniert der aus gut 30 Sängerinnen und Sängern bestehende Kammerchor - Mitglieder des Oratorienchors Würzburg und der Kantorei Hassberge – flott, jubilierend und spannungsgeladen durch geschickt eingesetzte Tempowechsel, Verzögerungen und variierende Lautstärke. Dazu fein arrangierte Bläserunterstützung aus zwei Trompeten und zwei Posaunen unter dem gewohnt engagierten Dirigat von Matthias Göttemann.
In der Vorstellung des 1944 geborenen walisischen Komponisten und Keyboarder Karl Jenkins klingt „süße Freude“ anders. Unter der Begleitung eines hämmernden e-Pianos und kurzen Bläsereinsprengseln jagt der Chor gekonnt und fetzig durch die Strophen. Dabei bleibt das ausgewogene Klangbild der vornehmlich jungen Frauenstimmen erhalten, die wunderbar mit den Tenor- und Bassstimmen der Männer harmonieren.